Froschtaschen werden vor allem in Taschenkalendern eingesetzt - damit können lose Zettel zwischen Buchblock und Buchdecke gesammelt werden. In der aktuellen Buchherstellung werden Froschtaschen separat produziert und per Handarbeit, teils auch halbautomatisch durch manuelles Buchanlegen, in das fertige Buch eingeklebt. Das bedeutet einen zusätzlichen Prozessabschnitt in der Buchherstellung, der durch einen hohen Personal- und Zeitaufwand für hohe Kosten sorgt, weil er in der Regel an externe Dienstleister ausgelagert wird. "Der ökonomische, logistische und – durch den Transport und Rücktransport – ökologische Aufwand ist enorm", teilt Matabooks mit.
Deshalb hat der Dresdner Kalenderbuchverlag, der außerdem vegan produziert, eine sogenannte "hybride Broschur" entwickelt, mit der Froschtaschen vollautomatisch in der Buchbinderei integriert werden können.
Die patentierte Konstruktion ist ein Verbindungsglied zwischen Buchblock und Buchdecke, in der die Froschtasche integriert ist. Somit könne das Buch vollautomatisch mit herkömmlichen Maschinen der Industriebuchbinderei hergestellt werden, ohne in die Prozessabschnitte einzugreifen. Es brauche keine neuen Maschinen. Die ehemals separaten Arbeitsschritten sollen so völlig eingespart werden. Laut Matabooks sei der Investitionsaufwand gering.
"Beim manuellen Einkleben fertigt eine Arbeitskraft i. d. R. 100 Exemplare pro Stunde, beim Halbautomatischen ca. 400 Exemplare pro Stunde. Mit dem patentierten Verfahren können bis zu 8.000 Exemplare pro Stunde hergestellt werden", heißt es weiter in der Pressemitteilung. "Durch das vollautomatische Einkleben werden Industrieunternehmen und Verlage unabhängig von Auslagerungen. Sie können die Produktionszeit um das 80-fache erhöhen und dadurch nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch ökologischer agieren."
Die Patentnummer lautet: 10 2022 115 485.8