"Linke Literatur retten"

Manifest Verlag startet Crowdfunding-Kampagne

9. August 2022
Redaktion Börsenblatt

Am Montag hat der Berliner Manifest Verlag unter dem Slogan „Linke Literatur retten – für das Manifest Verlagsprogramm 2022“ seine Spendenkampagne gestartet. Sie wird am 31. Oktober enden.

„Betriebskosten, Transport, Produktion und alles andere wird teurer. Diese Posten werden nicht durch höhere Verkäufe gedeckt und wir können und wollen nicht alle Preiserhöhungen an diejenigen weitergeben, die unsere Bücher kaufen und oft am stärksten von der Krise betroffen sind. Damit wir weitermachen können, brauchen wir jetzt kräftige Unterstützung“, so der Manifest-Verleger René Arnsburg.

Seit 2016 hat der Berliner Manifest Verlag über 100 Titel veröffentlicht, darunter Klassiker des Marxismus und Bücher zu aktuellen Ereignissen wie zum Krieg in der Ukraine aus sozialistischer Sicht.

„Antworten von links sind nach zwei Jahren Corona-Pandemie, angesichts von Inflation und Wirtschaftskrise, Umweltzerstörung, Krieg usw. nötiger denn je. Wir haben viel vor und haben nicht vor, klein bei zu geben“, so Arnsburg weiter. „Unser Ziel ist es, mindestens 5.000 Euro bis zum Herbst zu sammeln, um mit der Titelproduktion fortfahren zu können, für die wir meist in Vorleistung gehen müssen.“

Weitere Etappenziele von 6.000 und 8.000 Euro seien geplant. Mit dem Geld wolle man unter anderem die Sach-Comic-Reihe „Für Anfänger*innen“  fortsetzen, „Die Entstehung des Patriarchats“ von Gerda Lerner neu auflegen und weitere Bücher zu gewerkschaftlichen Themen erarbeiten.

Zur Kampagne: Linke Literatur retten

Immer öfter Crowdfunding in kleinen Verlagen

Erst im Frühjahr hatte der Berliner Reprodukt Verlag großen Erfolg mit einer Crowdfunding-Kampagne. Über 85.000 Euro sind zusammengekommen, um das Herbstprogramm zu retten. Rohstoffmangel und Energiekrise hatten auch für den Comic-Verlag diesen Schritt nötig gemacht – ausführlicher berichteten darüber bereits.