Insgesamt hätten das italienische Verlagswesen mit Belletristik, Sachbüchern, Kinder- und Jugendbüchern (Trade Publishing) rund 1,54 Milliarden Euro erwirtschaftet, wie der AIE weiter informiert (Vertriebswege: Stationäre Buchhandlungen, E-Commerce, Großhandel). Das Wachstum sei eine der besten Leistungen in Europa, "dank des Engagements unserer Verleger – die auch in den schwierigsten Monaten weiter investiert haben – und unserer Buchhändler, sowie der italienischen Regierung und des Parlaments, die einen umfassenden Hilfsplan aufgelegt und zum ersten Mal beschlossen haben, Bücher als lebenswichtige Güter zu betrachten, so dass die Buchhandlungen während der Schließungen geöffnet bleiben konnten", begründet Ricardo Franco Levi, Präsident des italienischen Verlegerverbandes (AIE), das positive Abschneiden.
Der Umsatz mit Printbüchern sei 2020 gegenüber 2019 um 0,3 Prozent auf insgesamt 1,43 Milliarden Euro gestiegen. Wenn man E-Books (plus 37 Prozent auf 97 Millionen Euro) und (digitale) Hörbücher (plus 94 Prozent auf 17,5 Millionen Euro) hinzurechne, komme man auf die genannten plus 2,4 Prozent Umsatzwachstum. Das digitale Lesen und Hören habe damit 7,4 Prozent des Umsatzes ausgemacht. Insgesamt hätten die Italiener 104,5 Millionen Bücher gekauft.
Ein Effekt der Corona-Krise sei allerdings: Stationäre Buchhandlungen – und physische Vertriebswege im Allgemeinen – hätten Marktanteile an den Online-Kanal verloren: Dessen Anteil sei von 27 Prozent (2019) auf bis zu 43 Prozent (2020) gestiegen. Dabei sei bemerkenswert, dass ein großer Teil der Verkäufe von einem einzigen Anbieter getätigt würden. Allerdings hätte der stationäre Handel im Laufe des Jahres etwas an Boden gutgemacht – sein Umsatzanteil legte von 52 Prozent (April) auf 57 Prozent (Ende Dezember) zu. Für Buchhandelsketten in touristischen Zentren, Einkaufszentren, Bahnhöfen und Flughäfen wäre es besonders hart gewesen.