Seit 2007 bündelt das forum independent das Buchhandelsmarketing von Sach- und Fachbuchverlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Derzeit gehören der Vertriebskooperation, die von neun festangestellten Mitarbeiterinnen betrieben wird, 14 Verlage an, ein 15. steht schon in den Startlöchern. Das Spektrum reicht von kleineren Indies bis zu Häusern wie Reise Know-How (Bielefeld) oder den stolzen Marken Reclam (Ditzingen) und Residenz (Salzburg). Sechs der 14 Verlage sind in diesem Jahr am Gemeinschaftsstand des forum independent in Halle 3.1 vertreten. "Viele kleinere und mittlere Verlage wissen den Synergie-Effekt so einer Gemeinschaft zu schätzen", sagt Forum-Geschäftsführerin Silvia Maul. "Auch auf der Buchmesse." Das sei zum einen eine ökonomische Frage: Ein gemeinsamer Stand mit festem Personal, das vom Auf- bis Abbau vor Ort ist, kommt günstiger.
Ein Schnäppchen ist dieser individuell gezimmerte Stand nicht – mit Umlagen fürs Personal hat Maul schlussendlich rund 100.000 Euro auf der Rechnung. Allerdings haben die Verlage auch den Wunsch, gegenüber den (allen Unkenrufen zum Trotz immer noch anreisenden) Buchhandelskunden eine gemeinsame, starke Botschaft auszusenden: "Ein Geschäftspartner, der über die Bandbreite der Warengruppen mit einem Konditionen-Konzept für die Kraft der Gemeinschaft steht." Aufträge werden freilich auch hier kaum noch geschrieben. Maul und ihr Team braucht für die Planung des diesmal 92 Quadratmeter großen Standes viel Vorlauf, im Grunde beginnen die Planungen für 2025 bereits am letzten Messetag 2024. Großen Wert wird auf die "gemeinsame optische Klammer" gelegt – bei möglichst viel Individualität für die Einzel-Verlage.
In 3.1 ist das forum independent schon länger, allerdings ändern sich die Bedürfnisse mitunter im Jahrestakt. 2024 wurde, zusammen mit der Buchmesse, ein Eckstand entwickelt, der auch Gesprächsmöglichkeiten in die Tiefe erlaubt. "Da wir 2025 wohl mehr Verlage sein werden, müssen wir den Stand anders stricken." Dass die Messe ihre Preise erhöhte, kann Maul nachvollziehen. Doch für viele Verlage bedeutete das offensichtlich, dass sie sich den Messe-Auftritt nicht mehr leisten wollten. "Wir sehen viele Lücken – und große Häuser, die ihre Stände komprimiert haben." Gerade deswegen schwört Silvia Maul auf den "Familien-Charakter" des Forums: "Gemeinschaft macht stark!"