Unternehmer Dirk Möhrle sagt, dass er in den vergangenen zehn Jahren seiner Beteiligung habe entdecken dürfen, "welche Bedeutung diesem Verlag und seinen Autoren zu eigen ist". Wie kein zweiter Verlag habe er die Geistesgeschichte der Bundesrepublik ebenso geprägt wie ihre politische Kultur. "Vor allem aber wurde er zum Maßstab für literarische Qualität in Deutschland", so Möhrle in der Presseinformation.
"Diesen bedeutenden, weltweit hoch angesehenen Verlag zu bewahren und ihn in eine gute Zukunft zu begleiten, bedeutet eine große Verantwortung. Ich möchte sie mit Freude und Zuversicht annehmen. Dass unter den Aktionären Konsens herrschte, mir diese gewichtige Aufgabe zu überantworten, ehrt mich", so der Unternehmer, der nach dem BWL-Studium einen Gartenmarkt eröffnete und die familieneigene Baumarktkette Max Bahr führte.
Sein volles Vertrauen gelte dem Verleger Jonathan Landgrebe, "der die Verlage Suhrkamp und Insel seit 2015 mit sicherer Hand leite und auch in Zukunft leiten wird", sowie der Geschäftsleitung mit Tanja Postpischil, den Abteilungsleitern und allen Mitarbeitern. Außerdem verspreche er "langfristig und mit vollem Engagement" seine Ressourcen einzubringen, um die verlegerisch unabhängige Arbeit zu sichern.
Schließlich dankt Möhrle dem gesamten Aufsichtsrat mit Ulla Unseld-Berkéwicz, Rachel Salamander und Ulrich Ströher. "Im Besondern gilt mein Dank Ulla Unseld-Berkéwicz für Ihren leidenschaftlichen Einsatz für den Verlag, als Verlegerin zumal, aber auch als Aufsichtsratsvorsitzende. Von ihr und auch von Rachel Salamander konnte ich in den vergangenen Jahren viel lernen."
Sandra Kegel spekuliert in ihrem Artikel in der "FAZ" darüber, der Verkauf der Anteile an den Unternehmer sei ein weiteres Indiz dafür, dass selbst ein Verlag wie Suhrkamp derzeit unter extremem wirtschaftlichen Druck stehe.
Zum Artikel in der "FAZ": Suhrkamp erfährt Befreiungsschlag: Dirk Möhrle soll Inhaber des Verlags werden