Zahlen zum Lizenzgeschäft

In diese Länder reist die deutsche Literatur

15. August 2024
Sabine Cronau

Wie ist das Lizenzgeschäft der deutschen Verlage 2023 gelaufen? Ein Blick in die frisch erschienene Ausgabe von „Buch und Buchhandel in Zahlen“.

Hände halten einen aufblasbaren Globus im Wasser

6.527 Werke

„made in Germany“ haben 2023 Lizenznehmer im Ausland gefunden. Das sind 128 weniger als im ohnehin schon schwachen Vorjahr. Die weltpolitische Lage und hohe Produktionskosten schlagen auch auf den Lizenzmarkt durch.

Der Exportschlager: Kinder- und Jugendbücher

38,0 Prozent

aller Lizenzdeals 2023 entfallen auf das Kinder- und Jugendbuchsegment, das in absoluten Zahlen 2.481 Abschlüsse zählt. Der Exportschlager der deutschen Verlage verharrt damit auf dem (eher niedrigen) Vorjahresniveau.

256 Deals

wurden im Kinder- und Jugendbuch für Ukrainisch abgeschlossen, das damit bei der Kinder- und Jugendliteratur auf Platz eins der wichtigsten Sprachen aufrückt. Chinesisch, jahrelang an der Tabellenspitze, fällt zurück auf Rang vier (163 Lizenzen, Vorjahr: 347).

1.072 Verträge

gehen auf das Konto des Bilderbuchsegments, das bei den Partnerverlagen im Ausland besonders begehrt ist.

Die wichtigsten Partnerländer

Platz 1: China

754 Lizenzen wurden 2023 über alle Sachgruppen hinweg nach China verkauft. Das Reich der Mitte steht bei der Gesamtbetrachtung des Lizenzgeschäfts unangefochten auf Platz 1 der wichtigsten Partnerländer.

Platz 2: Tschechien

441 Vereinbarungen sind mit Lizenznehmern in Tschechien unterzeichnet worden, das hinter China auf Platz zwei landet und mit einem Anteil von 6,8 Prozent am gesamten Lizenzvolumen das beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre holt.

Platz 3: Russland

368 Lizenzen gingen nach Russland. Das sind zwar deutlich mehr als im Vorjahr (236 Verträge) - doch 2021 und damit im Jahr vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine lag die Zahl mit 676 Verträgen deutlich höher.

Platz 4: Italien

344 Deals wurden über alle Sachgruppen hinweg mit Partnern in Italien abgeschlossen - im Vergleich zu den Vorjahren lief das Geschäft damit zurückhaltender (2022: 374 Verträge, 2021: 456 Verträge). Deshalb reicht es diesmal nur für Platz vier (Vorjahr: Platz zwei).

Platz 5: Die Ukraine

317 Lizenzen sind mit Verlagen aus der Ukraine vereinbart worden (Vorjahr: 91). Der Aufsteiger des Jahres sichert sich damit Platz 5 in der Länder-Top-10 - wohl auch dank vielfältiger Initiativen zur Zusammenarbeit zwischen den beiden Buchmärkten.

Ein Blick auf die Belletristik

21,7 Prozent

aller Lizenzabschlüsse sichert sich die Belletristik (Vorjahr: 22,1 Prozent). Wichtigstes Segment ist hier die „Erzählende Literatur“ (mit 1.091 Verträgen).

117 Verträge

wurden in der Belletristik ins Niederländische verkauft, das damit 2023 in diesem Segment die wichtigste Sprache war. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Spanisch (114 Deals) und Italienisch (111 Lizenzen).

64 Vereinbarungen

konnten die deutschen Verlage in der Belletristik für die Weltsprache Englisch abschließen - davon 51 in der Erzählenden Literatur und ganze 4 im Spannungssegment.

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