Was war für Sie 2021 die größte Herausforderung? Nachdem wir uns schon in 2020 an die Corona-Umstellungen gewöhnt hatten, war die größte Herausforderung sicher die Problematik der Papierknappheit und der damit verbundene Druck auf eine vorgezogene Disposition für das Herbst- und Weihnachtsgeschäft. Im Kinder- und Jugendbuch sind die verschiedenen Formate und Ausstattungsformen mit deutlich größeren Problemen in der Disposition bei Nachauflagen und Neuausgaben verbunden.
Wird sich das im kommenden Jahr fortsetzen?
Auch für 2022 erwarten wir für uns die größte Herausforderung in Bezug auf die Kostensteigerungen, die wiederum durch Preissteigerungen aufgefangen werden müssen.
Das wird gerade im Kinder- und Jugendbuchbereich nicht ganz einfach sein ...
Die geringe Akzeptanz von Preissteigerungen im Kinder- und Jugendbuch stellen da vermutlich eine höhere Problematik dar als in allen anderen Segmenten im Buchhandel. Aber sie sind unverzichtbar und hätten von den Kinder- und Jugendbuchverlagen schon lange vorgenommen werden sollen. Wir sprechen über Kosten, die von allen Seiten (Filialisten, Agenturen, Autoren, Illustratoren, Übersetzer etc.) in den vergangenen Jahren die Deckungsbeiträge vermindert haben und jetzt natürlich ihren Höhepunkt erfahren, da nicht nur die Papierpreise, sondern auch die Kosten für den 4c-Druck und die Logistikkosten für Produktionen, die nicht in Europa umgesetzt werden können, dramatisch gestiegen sind – was wir zur Zeit an den negativen Kalkulationen deutlich zu spüren bekommen.