Auf das Buchgeschäft wirft Bertelsmann in der Pressemitteilung auch dieses Jahr nur einen sehr kurzen Blick. Insgesamt kommt die Verlagsgruppe Penguin Random House im ersten Halbjahr 2022 auf einen Umsatz von 1,916 Milliarden Euro (1. HJ 2021: 1,804 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis fällt von 324 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 auf 257 Millionen Euro zurück. Gründe sind hier sicherlich die massiven Kostensteigerungen in der Produktion.
Als Erfolg werden die Rechte an den Memoiren des U2-Sängers Bono für die englischsprachigen Verlage verbucht. Am 1. November erscheint „Surrender“ weltweit. Ausführlicher berichtet Markus Dohle in einem Brief an seine Mitarbeiter:innen: Volatilität mit Kreativität gemeistert
Wachstumstreiber sei vor allem das Logistik- und Customer-Experience-Geschäft gewesen. Arvato Supply Chain Solutions wuchs in den Bereichen Consumer Products, Healthcare und Technology. Die Bertelsmann Printing Group sah sich dagegen stark steigender Kosten für Papier und Energie ausgesetzt, wuchs im Umsatz trotzdem von 624 Millionen Euro auf 696 Millionen Euro. Das operative Ergebnis sank von 26 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro.
Das weltweite Bildungsgeschäft stärkte Bertelsmann unter anderem mit der Anteilsaufstockung an Afya, ein Anbieter für medizinische Aus- und Weiterbildung in Brasilien, mit dem E-Learning-Anbieter Relias und der Alliant International University.
„Für das Gesamtjahr geht Bertelsmann insgesamt von einem weiterhin positiven Geschäftsverlauf aus. Wir rechnen für den Umsatz, auch aufgrund von Portfolioeffekten, nun mit einem deutlichen bis starken Anstieg. Unverändert erwartet wird ein operatives Ergebnis, das vor Investitionen in das Streaming-Geschäft der RTL Group auf Rekordniveau stabil ist“, bilanziert Finanzvorstand Rolf Hellermann.
Thomas Rabe ergänzt: „Wir werden unsere ambitionierten Boost-Pläne weiter verfolgen und bis 2025 fünf bis sieben Milliarden Euro investieren, um Bertelsmann noch einmal auf ein höheres Umsatz- und Ergebnisniveau zu bringen.“