Bilanz 2022

Bertelsmann mit Umsatzrekord

30. März 2023
Redaktion Börsenblatt

Bertelsmann verzeichnet 2022 mit 20,2 Milliarden Euro den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte und ein Wachstum um 8,3 Prozent. Das teilt der Gütersloher Konzern in seinem Geschäftsbericht 2022 mit. Wie hat Penguin Random House abgeschnitten?

„2022 war für Bertelsmann ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Unser Umsatz hat die Marke von 20 Milliarden Euro überschritten. Der Konzernumbau und die Strategie der vergangenen Dekade zeigen ihre Wirkung. Wir wachsen und sind hochprofitabel. Wir werden bis 2026 fünf bis sieben Milliarden Euro in unsere Boost-Strategie investieren. Allein 2022 lagen die Boost-Investitionen bei 1,6 Milliarden Euro“, so Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann.

Der Konzernumsatz wuchs um 8,3 Prozent, organisch um 4,1 Prozent, auf 20,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 18,7 Mrd. Euro).

Das Operating EBITDA wurde mit 3,2 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau gehalten. Insbesondere die Unternehmensbereiche Bertelsmann Education Group, Arvato und BMG trugen zu dieser Entwicklung bei.

Das Konzernergebnis lag mit 1,1 Mrd. Euro erneut über der Milliardenschwelle, allerdings unter Vorjahr (2,3 Mrd. Euro). Im Vorjahr führten Neubewertungen bei Bertelsmann Investments (423 Mio. Euro nach Steuern) sowie der Veräußerungsgewinn von SpotX und die Neubewertung der Magnite-Aktien (in Summe 355 Mio. Euro nach Steuern) zum höchsten Wert seit 2006.

Das Eigenkapital von Bertelsmann erhöhte sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 15,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 13,6 Mrd. Euro). Daraus ergab sich eine Eigenkapitalquote von 45,8 Prozent (Vorjahr: 42,8 Prozent).

Bertelsmann sei auch im Jahr 2022 entlang seiner strategischen Wachstumsprioritäten, Nationale Media-Champions, Globale Inhalte, Globale Dienstleistungen, Bildung, Beteiligungen, gut vorangekommen.

Bei Penguin Random House gehörten zu den meistverkauften Büchern „Die 1%- Methode“ von James Clear und „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens. Im November erschienen bei Penguin Random House „Surrender“, die Memoiren des U2- Sängers Bono, und „Das Licht in uns“ von Michelle Obama. Die Penguin Random House Gruppe machte 2022 einen Umsatz von 4,223 Milliarden Euro (VJ: 4,030). Das Operating EBITDA sank von 755 auf 666 Millionen Euro.

Außerdem ist der Deal zur Übernahme von Simon & Schuster durch Penguin Random House 2022 geplatzt. Im Geschäftsbericht 2021 hatte man diese Entscheidung noch erwartet.  

Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 beschäftigte der Konzern weltweit 164.691 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 145.027).

Nihar Malaviya

Nihar Malaviya: „Leider konnten wir unsere finanziellen Ziele nicht erreichen“

PRH-CEO Nihar Malaviya, der im Januar nach dem geplatzten Simon & Schuster-Deal auf Markus Dohle folgte, richtete sich anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichts an seine Mitarbeiter:innen weltweit. „Im vergangenen Jahr haben sich unsere Häuser an den verschiedenen Standorten unterschiedlich entwickelt und leider konnten wir unsere finanziellen Ziele insgesamt nicht erreichen. Doch trotz der schwierigen Rahmenbedingungen, insbesondere der Kostensteigerungen, konnten wir viele Erfolge feiern“, so Malaviya. Zu den Erfolgen zählte er etwa zahlreiche erfolgreiche Veröffentlichungen wie Prinz Harrys Memoiren auf der ganzen Welt, das anhaltende Wachstum im Audio-Bereich und geringere Remissionen.

„Ich weiß, dass sich viele von Ihnen bewusst sind, vor welchen Herausforderungen wir stehen. Der Kostendruck hält an, ebenso die unregelmäßige Nachfrage im Handel. Um das zu meistern, müssen wir die Kosten im Auge behalten und uns auf das konzentrieren, was Sie alle am besten können – Bücher machen und verkaufen“, so der CEO weiter. Deshalb wolle man weiter in Buchideen und Manuskripte investieren, aber auch in die Weiterentwicklung von Vertrieb, Marketing, Metadatenmanagement und Lieferketten.