Jetzt war uns Mietern rasch klar, dass wir ziemlich viel Geld brauchen werden, weil das Haus im angesagten Viertel in Bremen steht, Fehrfeld 4. Ein schönes altes Haus mit 200 Quadratmetern Gewerbefläche und einer 120 Quadratmeter großen Sechs-Zimmer-Wohnung, aus der gerade eine WG ausgezogen ist. Aber auch sanierungsbedürftig. Ebenso klar war, dass wir selbst nicht so viel Geld zusammenbringen können. Bleiben also die Bankkredite, aber die sind teuer, gerade wenn die Mieten einigermaßen sozialverträglich sein sollen. Deshalb haben wir sympathische Leute gesucht, die uns direkt Kredite mit niedrigem Zinssatz und langer Laufzeit geben würden, haben ordentlich getrommelt, es musste ja schnell gehen. Angepeilt hatten wir so 270.000 Euro an Direktkrediten. Unsere Slogans wie „1000 Euro geh’n doch immer“ und „More Gold – less Bank“ haben anscheinend ziemlich gut gezogen: Jetzt haben wir mehr als 120 Kreditgeber, die uns über 400.000 Euro geliehen haben. Brauchen wir also nur 250.000 Euro von der Bank, das klappt.
So konnten wir den Hauseigentümer überzeugen – dass wir eine GmbH gründen könnten, daran hatte er nie im Leben gedacht. Er kam uns entgegen, und er findet es gut, dass wir wohnen bleiben. Am Dienstag haben wir den Kaufvertrag unterschrieben und sind ziemlich erleichtert. Der Hausverein wird dann die Mietverträge vergeben. Unterm Strich: Das haben wir in vier Monaten doch ganz zackig über die Bühne gebracht.