Die Sonntagsfrage

"Wie klappt das Onboarding in Corona-Zeiten, Frau König?"

17. Dezember 2020
Redaktion Börsenblatt

Katharina König hat im Februar ihr Volontariat im juristischen Lektorat bei Nomos begonnen – im Homeoffice in Kolumbien. Seit November ist sie vor in Ort in Baden-Baden. Wie lief das Onboarding über Kontinente hinweg? Wurden die Erwartungen der Juristin an ihre Ausbildung trotz Corona erfüllt? Und: Hat sie die Kolleg*innen jetzt endlich mal „live“ gesehen? Das erzählt Katharina König in der Sonntagsfrage.

Mein Volontariat habe ich im Februar von Berlin aus begonnen, Mitte Februar bin ich zu meinem Mann nach Kolumbien geflogen. Ein Einstieg im Homeoffice war also durchaus geplant. Vereinbart war, dass ich ab dem 1. Mai in Baden-Baden arbeiten würde.

Daraus wurde aus den bekannten Gründen nichts. Die Grenzen wurden im März geschlossen, der Flugverkehr eingestellt. In Kolumbien galt eine totale Ausgangssperre. Das Land konnte ich erst im Oktober mit einem Charterflug verlassen.

Super-GAU: Ausfall des Internets

Die Anfangszeit war nicht einfach, weil ich mich auf das Kennenlernen der Kolleginnen und Kollegen gefreut hatte. Hinzu kam die Unsicherheit, wann ein Rückflug möglich wäre. Geholfen hat mir der regelmäßige Kontakt und die unkomplizierte Kommunikation mit meinem Betreuer. Wir haben jeden Morgen telefoniert und bei Bedarf weitere Fragen per E-Mail oder Telefon besprochen. Ich hatte immer den Moment gefürchtet, dass das Internet ausfallen würde – das ist aber auch in meiner ersten Woche im Verlag passiert.

Koordination über Teams

Das Volontariat im juristischen Lektorat ist nicht in Etappen aufgeteilt, vielmehr steigt man gleich in die Lektoratsarbeit ein. Weil ich zuvor als Korrekturkraft auf Stundenbasis gearbeitet habe, kannte ich die laufenden Projekte schon. Als erstes neues Projekt habe ich ausgerechnet an einem Handbuch zum neuen Infektionsschutzrecht mitgearbeitet. Hier hatte die Zeitverschiebung sogar etwas Gutes: So war es uns möglich, rund um die Uhr an der raschen Fertigstellung zu arbeiten. In dieser Zeit waren auch die Kolleginnen und Kollegen in Deutschland komplett im Homeoffice. Mit dem Fortschreiten der Pandemie erfolgte nach und nach die Anpassung der Kommunikation auf Teams. Nun finden alle Besprechungen sowie die Koordination meiner Aufgaben über Teams statt.

Homeoffice funktioniert – egal ob aus Baden-Baden, Berlin oder Bucaramanga

Inzwischen bin ich jeden Tag im Verlag. Die meisten Kolleginnen und Kollegen sind zwei oder drei Tage im Homeoffice. Selbst wenn die große Vorstellungsrunde vorerst ausgefallen ist, ist es schön, nun immerhin diejenigen im Lektorat regelmäßig zu sehen, mit denen ich eng zusammenarbeite. Mein Volontariat endet in wenigen Wochen. Es war anders geplant. Aber auch so konnte ich mit meinen Kollegen vertrauensvoll zusammenarbeiten und sogar zu Herausgebern ein besonderes Verhältnis aufbauen; mit einer Kollegin habe ich mich angefreundet.

Gezeigt hat das Jahr vor allem, dass Homeoffice funktioniert – egal ob aus Baden-Baden, Berlin oder Bucaramanga. Ich freue mich, ab Februar als Lektorin im Nomos Verlag weitere Buchprojekte zu betreuen.

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