Das Hamburger Unternehmen ChessBase entwickelt seit 35 Jahren Schach-Software, hat eine Schach-Datenbank und betreibt eine Schach-Nachrichtenseite. Warum es erst jetzt Kindern in einem Buch Schach näherbringt, erklärt Geschäftsführer Rainer Woisin in unserer Sonntagsfrage.
Ralf Woisin
Wir Schachspieler denken natürlich in aller Ruhe nach, aber wir haben nicht 35 Jahre gebraucht, um unser erstes Buch herauszugeben. Im Gegenteil: Damals hatten wir die elektronische Speicherung von Schachpartien erfunden und fragten uns, wie lange es wohl noch Schachbücher geben würde. Denn am Computer lassen sich Schachpartien viel besser nachspielen und analysieren. Garry Kasparow (Weltmeister 1985-2000) schrieb 1987: "ChessBase ist die wichtigste Neuerung im Bereich der Schachinformationen seit Erfindung des Buchdrucks."
Eine Doppelseite aus Björn Legwenus' Buch "Fritz&Fertig - und plötzlich kannst Du Schach", illustriert von Jörg Hilbert
Schachbücher gibt es natürlich immer noch, aber jetzt gibt es eins von ChessBase! Wir haben gesehen, dass Kinder mit unserem legendären Schachlernprogramm "Fritz&Fertig" zwar gut Schach lernen können, aber noch besser ist es, wenn man das Computerspiel mit einem Buch kombiniert. In unserem Entdeckerbuch können Kinder gemeinsam mit ihren Eltern im Buch alles über Schach lesen, was wichtig ist, Übungsspiele ausprobieren und dann wieder am Rechner trainieren.
Dieser Wechsel zwischen "analog" und "digital" hat sich auch bei unserem großen Schulschachprojekt in Bremen bewährt ( https://schachmachtschlau.de/ . Dort lernen 5.000 Bremer Grundschüler im regulären Unterricht mit "Fritz&Fertig" Schach und sie benutzen den Onlinekurs und Arbeitshefte. Die begeisterten Kinder in diesem Projekt brachten uns auf die Idee, dieses ungewöhnliche Schachbuch zu drucken, - mit "eingebautem" Online-Schachkurs. Und plötzlich sind wir auch nominiert für den TOMMI Bildungspreis!
