Die Sonntagsfrage

Was bringt der Umzug der Münchner Bücherschau, Herr Beckschulte?

19. Februar 2023
Redaktion Börsenblatt

Neue, alte Heimat - die 64. Ausgabe der Münchner Bücherschau findet im Haus der Kunst statt. Dort hatte die größte regionale Bücherschau vor ihrem Umzug ins Kulturzentrum Gasteig schon einmal ihr Domizil. Welche neuen Möglichkeiten bieten sich mit dem Umzug? Wird sich das bewährte Konzept verändern? Wie profitieren Verlage und Leser:innen von der neuen Bleibe? Antworten von Klaus Beckschulte, Geschäftsführer des Landesverbands Bayern.  

Klaus Beckschulte

Klaus Beckschulte

In der Tat fand die Münchner Bücherschau etliche, sehr erfolgreiche Jahre im Haus der Kunst statt. Das ist aber schon lange her. Genauer gesagt von 1967 bis 1989. In der Zwischenzeit hat sich die Münchner Bücherschau stark verändert – von der „Leistungsschau bayerischer Verlage“ zum aktionsreichen Buchfestival im Rahmen des Literaturfests München - aber auch das Haus der Kunst. So passen wir auch 2023 wieder sehr gut zusammen.

Neue Struktur der Verlagsausstellung

Das Haus der Kunst bietet für die Buchausstellung so viel Platz, wie wir es aus dem Kulturzentrum Gasteig gewohnt waren und den wir den Verlagen wieder anbieten können. Neue Räume bieten auch die Möglichkeit, eine neue Struktur der Ausstellung anzugehen und kleine Besonderheiten einzubauen. Gleichzeitig befinden sich im Westflügel, der die Ausstellung beherbergen wird, Veranstaltungsräume unterschiedlicher Größe. Diese Kombination ist uns sehr wichtig: der Besuch einer Lesung, einer Diskussion, des Schulkassen- oder Familienprogramms soll auch immer einhergehen mit einem Besuch der Ausstellung.

Verschränkungen mit den Ausstellungen im Haus der Kunst geplant

Das Haus der Kunst hat in München eine zentrale Lage, ist ausgesprochen besucherstark – im vergangenen Jahr zog beispielsweise die Ausstellung „Nebel Leben“ von Fujiko Nakaya in wenigen Wochen über 100.000 Besucher an – und das Publikum ist mehrheitlich buchaffin. Die Gespräche über mögliche Verschränkungen mit den Herbst-Ausstellungen des Hauses der Kunst und die entstehenden Synergien laufen und sind sehr vielversprechend. Angelegt ist die Zusammenarbeit auf mehrere Jahre. So lässt sich auch perspektivisch planen.

Ausstellergebühren für Verlage bleiben stabil

Solch einen Ort zu finden, der all diese Aspekte erfüllt, war nicht einfach – und diesen zu finanzieren ebenso wenig. Deshalb sind wir für die Unterstützung durch Medienminister Florian Herrmann und Kunstminister Markus Blume ausgesprochen dankbar, die durch die staatlichen Zuwendungen die Nutzung der neuen Räumlichkeiten ermöglichen. Gewährleistet ist dadurch auch, dass wir den Verlagen die Präsentationsflächen ohne Preissteigerungen anbieten können.
Trotzdem sehen wir uns nach weiteren Unterstützern um, da dieser Umzug und die Neuausrichtung höhere Kosten mit sich bringen.