Warum schreiben Sie nach 20 Jahren wieder, Thilo Schmid?  

Die Bände "Lagernde" und "Silbersonden" im Vacat Verlag, Potsdam und das Bändchen "Zwischen zwei Worten" bei Hochroth, Berlin.

Gedrängt nichts, aber inspiriert: Mallorca und die Frau, die mir die Insel gezeigt hat und die mir selbst „zur Insel“ geworden ist.

Die Gedichte feiern die Schönheit der Serra de Tramuntana … und die Liebe. Das Buch ist ein wunderbares Geschenk für den Lieblingsmenschen. Ein poetischer Urlaub für die Seele.

Die Insel habe ich erst spät in meinem Leben kennen und lieben gelernt – und sie bis dahin völlig unterschätzt.

Von allen Ländern, die ich bereist habe und in denen ich die unterschiedlichsten Landschaften, Kulturen, Menschen und Orte kennenlernen durfte, hat mich nie zuvor eine Landschaft so überrascht, so überwältigt und mir so sehr ein Gefühl von „Nachhausekommen“ gegeben, wie die Serra de Tramuntana im Nordwesten Mallorcas. Diese Region, die seit 2011 zum Weltkulturerbe zählt, ist für mich zum Sehnsuchtsort geworden.

Die vielfältige Berglandschaft mit ihren jahrhundertealten Olivenbäumen und Steinmauern, das fruchtbare Tal Sóllers mit seinen Orangen und Zitronenhainen, die zauberhaften Küstenstädtchen und das raue Meer berühren und inspiriere mich. Ein ungemein kraftvoller, archaischer, ursprünglicher, fast schon spiritueller Ort. Die Insel verzaubert mich wieder und wieder. Leider können wir nur wenige Tage im Jahr dort sein.

Nachts… wenn Kopf und Herz zur Ruhe kommen. Gedichte sind für mich Rückzugsorte, an denen die Seele genesen kann. 

Die Gedichte gefielen einigen Verlagen ausnehmend gut, es war ihnen aber in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht möglich, das Risiko einer Auflage zu stemmen. Zu hoch sind die Kosten, zu gering das geschätzte Absatzpotenzial… Poesie ist schwierig, aber aktuell haben wir eine zunehmend bedenkliche Situation, die jeden Tag ein Stückchen Vielfalt kostet.

Zudem hatte ich für den Band eine ganz besondere Ausstattung im Sinn, u.a. mit den wundervoll farbigen Kunstwerken Birte Thurows, einem Lesebändchen und wertigem Papier.

Die Texte sollten zweisprachig – in der Übersetzung von Angelica Ammar und Javier Salinas - und in zwei Ländern gleichzeitig erscheinen. Im Bezug einfachstmöglich für den Buchhandel. Das alles hat mir BOD geboten.

In den letzten zwei Jahren sind einige Hundert neue Gedichte entstanden, eine ungemein produktive Phase. Die Mallorcagedichte sind die ersten Texte nach über zwei Jahrzehnten, die nun veröffentlicht werden… wenn sie den LeserInnen gefallen, werden weitere Gedichtbände folgen…