Es waren die Verlage, die uns darin bestärkt haben, das Wagnis einzugehen und Lesungen vor Publikum zu planen. Die Bedingungen sind klar und bitter: deutlich weniger Plätze, kein spontanes Kommen, sondern ein Ticketing bei weiterhin freiem Eintritt, kaum internationale Autorinnen und Autoren und größere Räume mit weniger Menschen. Trotz dieser Auflagen summiert sich OPEN BOOKS 2020 auf knapp 100 Veranstaltungen. Wir sind stolz und glücklich, dass wir trotz Corona genau das Programm anbieten, das wir machen wollten. Bereichert noch um neue Formate, die wir hinzugewonnenen Partnern wie der SWR-Bestenliste, 3sat Buchzeit, der DFB-Kulturstiftung und dem Schweizer Buchpreis verdanken.
Das A und O aber bildet ein ausgefeiltes und engmaschiges Hygienekonzept, bei dem wir Vorsicht walten lassen bis zum Schluss. Die 5.000 Tickets, die zur Verfügung stehen, geben wir scheibchenweise frei, um auf die aktuellen Entwicklungen zu reagieren. Die Logistik ist komplexer als zuvor; gerade jetzt bewähren sich unsere langjährigen Erfahrungen im Festivalmanagement mit einem eingespielten Team. Doch allen Unwägbarkeiten rund um Corona zum Trotz überwiegt die Freude, dass ein tolles Programm steht, die Tickets so gut wie alle weg sind, und der Rückhalt von allen Seiten groß ist.
Ein weiterer Grund zur Vorfreude ist der OPEN BOOK STORE DAY am Buchmessen-Samstag. Mit ihm haben wir einen Aktionstag für die Buchhandlungen in Frankfurt und Offenbach gestartet, in dem sie sich als "kleine Buchmesse" vor Ort vorstellen können; als ein feines Antidot gegen die Phantomschmerzen, die der Ausfall der physischen Buchmesse bedeutet. Um mit einem Bild zu schließen: Es bleibt ein Krimi bis zum Schluss.
Dr. Sonja Vandenrath ist Leiterin OPEN BOOKS und Literaturbeauftragte der Stadt Frankfurt