Bücher ohne Schutzumschlag – ist das die Lösung?
Bücher ohne Folie nehmen leicht mal Schaden beim Transport, besonders der Schutzumschlag ist gefährdet. Benedikt Viertelhaus, Buchhändler und seit April Mitinhaber der Buchfinken in Berlin-Steglitz und Mitgründer des Verlags Dreiviertelhaus, hat einen Vorschlag: Verlage sollten sich überlegen, den Schutzumschlag gleich ganz einzusparen. Warum das für ihn die Lösung ist, erklärt Viertelhaus in der Sonntagsfrage.
Unsere Remission besteht aus 2/3 beschädigter Titel (ohne Folie geliefert) infolge eingerissener Schutzumschläge. Die Kunden müssen manchmal Geduld haben, bis wir erst nach mehreren Versuchen ein unbeschädigtes Exemplar präsentieren können. Für unser Lager eignen sich solche Titel gar nicht!
Auch aus unserer Sicht hat der Schutzumschlag als "Kunst"gegenstand definitiv ausgedient, es sei denn, er ist so stabil gestaltet, dass es alle Transporte übersteht. Das gelingt z.B. dem Diogenes Verlag...
Wer das nicht schafft, sollte den Schutzumschlag tatsächlich weglassen, dafür aber wiederum den Bucheinband robust gestalten. Also z.B. nicht schwarz (da sieht man jeden kleinsten Kratzer) ...
KInderbuchverlage schaffen es schon lange, schöne UND robuste Einbände ohne Schutzumschlag zu planen, so dass die Bücher auch ohne Folie unbeschädigt bei uns ankommen.
Wie gesagt, das ist alles eine Frage überlegter Gestaltung.
Ulrike Schmidt, Buchhandlung Schmidt, Schwäbisch Gmünd