Ausgezeichntet wurde Julia Rothenburg der Mitteilung zufolge fpr einen Auszug aus ihrem Roman "Mond über Beton" (Frankfurter Verlagsanstalt, 2021). Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird jährlich im Rahmen der WORTSPIELE, dem internationalen Festival junger Literatur, in München vergeben. Verbunden mit dem Preis sind eine Lesung im Hörfunk (Bayern 2, Das offene Buch) und ein einmonatiges Aufenthaltsstipedium im Goethe-Institut Peking.
In der Jurybegründung heißt es: "Das Neue Zentrum Kreuzberg am Kottbusser Tor, ein zwölfstöckiger Hochhausriegel, ist ein gefährlicher Ort. Welche Menschen leben dort, und wie leben sie dort mit Touristen, Obdachlosen, Trinkern und der Drogenszene vor der Tür? Überall finden sich Brennpunkte wie dieser, der sich zu entzünden droht, wenn jugendliche Energie, Hilflosigkeit und Bedrängnis der Bewohner in Wut und Abwehr umschlagen und die Polizei im Haus steht. Bei Julia Rothenberg liest sich diese Möglichkeit als fast unausweichlich, wie ein Sog. Sie findet eine reduzierte, prägnante, musikalische Sprache für die beschädigten Existenzen ihres dritten Romans, für die der Mond meist nicht zu sehen ist. 'Mond über Beton' ist ein beeindruckender und stilsicherer Text, der empathisch nah an seinen Figuren ist und ohne Larmoyanz oder Überheblichkeit auskommt.