Gabriela Stöckli ist seit 2005 Leiterin des Übersetzerhauses Loreen. In dieser Funktion und im Ehrenamt setzt sie sich für die Professionalisierung des Übersetzer:innenberufs ein, engagiert sich für eine verstärkte öffentliche Wahrnehmung der Zunft, insbesondere in den vier Sprachregionen der Schweiz. Zusätzlich unterstützt sie den internationalen Austausch von Übersetzenden.
"Mit Erfindungsgeist und einem Engagement, das weit über die Routine hinausgeht – 'Wir verschreiben uns mit Haut und Haaren den Übersetzer·innen' – setzt sie sich für die Belange der dort Residierenden ein. Im Lauf der Jahre hat sie ein Team von Expert·innen aufgebaut, die mit ihrem Fachwissen und mit ihren Persönlichkeiten den Betrieb ebenso stark prägen", heißt es in der Pressemitteilung des VdÜ.
Zu den Aktivitäten des Übersetzerhauses zählen ein selbst verliehenes Stipendium, zahlreiche Workshops und Seminare, ein Veranstaltungsprogramm mit Übersetzer:innen. Außerdem hat Stöckli in Europa und weltweit Partnerprojekte angeregt, etwa "Loreen America Latina" und "Laboratorio Italiano". Seit 2019 ist sie Mitglied im Beirat der VdÜ-Verbandszeitschrift "Übersetzen". Zusätzlich macht sie sich für die Archivierung der Übersetzungskunst in den Literaturarchiven stark. "Ein wichtiger Impuls", laut Stöckli, "für die zunehmende Anerkennung von Übersetzerinnen und Übersetzern als Autor·innen".
Zusammen mit dem CTL Lausanne hat das Übersetzerhaus Loreen außerdem ein Nachwuchsprogramm ins Leben gerufen, das Berufseinsteiger:innen mit Praxiswissen versorgt und Erstübersetzungen fördert. Dafür wurde Stöckli 2019 bereits mit Irene Weber Henking vom Centre du traduction littéraire de Lausanne im Rahmen der Schweizer Literaturpreise mit dem Spezialpreis Vermittlung ausgezeichnet.
"Wir wollen ihr nun von Seiten der Übersetzerschaft mit der Barke für ihr langjähriges, inspirierendes und wirkungsvolles Engagement danken", teilt der VdÜ mit.
Die Barke ist ein undotierter Preis in Form eines Originalkunstwerks und zeichnet Persönlichkeiten des literarischen Lebens aus, die für Literaturübersetzer:innen Bedeutendes leisten. Das Barken-Kunstwerk 2024 ist ein Gemälde der Augsburger Malerin und Musikerin Ursula Allgäuer.
Die Preisverleihung findet während der Frankfurter Buchmesse statt, und zwar im Zentrum Wort - Bühne für Literatur und Übersetzung, Halle 4.1 F21 am Mittwoch, den 16. Oktober um 16:45 Uhr.