Literaturpreise

Thomas Kunst erhält Erich Fried Preis 2023

11. Oktober 2023
Redaktion Börsenblatt

Für seine Lyrik erhält Thomas Kunst den Erich Fried Preis 2023. Das hat die alleinige Jurorin Monika Helfer entschieden. Der Erich Fried Preis gehört zu den renommiertesten literarischen Auszeichnungen Österreichs.

„Er ist der ungewöhnlichste Lyriker, den ich kenne, einer der die Welt im Kopf umdreht und die Seiten einschneidet, einer, der alles einfärbt mit selbst gemixter Farbe“, schreibt Monika Helfer in ihrer Jurybegründung.

Thomas Kunst wurde 1965 in Stralsund geboren, ist Mitarbeiter der deutschen Nationalbibliothek Leipzig und schreibt Lyrik und Romane. Zuletzt veröffentlichte er den Roman Zandschower Klinken, der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2021 stand. Für seine literarischen Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet – u. a. mit dem Lyrikpreis Meran (2014). Erst jüngst wurde ihm auch der Kleist-Preis 2023 zuerkannt.

Nun erhält er auch den Erich Fried Preis, der seit 1990 durch die Internationale Erich Fried Gesellschaft vergeben und von jährlich wechselnden Einzeljuror:innen entschieden wird. Für den Preis 2023 wurde die renommierte österreichische Autorin Monika Helfer zur alleinigen Jurorin bestimmt. Entschieden hat dies ein dreiköpfiges Kuratorium, das von der Internationalen Erich Fried Gesellschaft aus den eigenen Reihen ernannt wird. In diesem Jahr besteht das Fried-Preis-Kuratorium aus den Autor:innen Teresa Präauer, Angelika Reitzer und Christoph Hein.

Der Preis wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport gestiftet und ist mit 15.000 Euro dotiert. Zu den Preisträger:innen der letzten Jahre zählen Thomas StanglNico BleutgeRainer MerkelJudith HermannDorothee ElmigerLeif RandtTeresa PräauerSteffen MenschingEsther KinskyFrank Witzel und zuletzt Melinda Nadj Abonji.

„Seit vielen Jahren ist Thomas Kunst eine fixe Größe in der deutschen Literatur, zuletzt ausgezeichnet mit dem renommierten Kleist-Preis. Der profunde Kenner dichterischer Tradition pfeift schon mal auf literarische Konventionen und zeigt uns immer wieder aufs Neue, was Sprache so alles kann: Welten erzeugen, in denen hinter jedem Satz eine Überraschung lauert; Welten, die zwar fest in unserer Wirklichkeit und Wahrnehmung verwurzelt sind, aber weit über sie hinausgehen. So wird die Literatur von Thomas Kunst zum sprachlichen Ereignis: überraschend, temporeich, hakenschlagend, anarchisch, verspielt, berührend und voller Witz – und manchmal auch utopisch. Denn seine Geschichten und Gedichte schmecken nach Sehnsucht, Aufbruch und Abenteuer. Und es ist nur konsequent und stimmig, dass dieser besondere Preis, der Erich Fried Preis, an diesen besonderen Autor geht: Herzliche Gratulation, lieber Thomas Kunst!“, sagt Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.