Literaturpreise

Shortlist für den Internationalen Literaturpreis steht

17. August 2023
Redaktion Börsenblatt

Der mit insgesamt 35.000 Euro dotierte Internationale Literaturpreis vom Haus der Kulturen der Welt und der Stiftung Elementarteilchen hat seine Shortlist 2023 bekanntgegeben. Der Preis wird am 9. September verliehen.

Internationaler Literaturpreis Shortlist 2023

Internationaler Literaturpreis Shortlist 2023

Die Shortlist des Internationalen Literaturpreises 2023:

  • Don Mee Choi: „DMZ Kolonie“, aus dem Englischen von Uljana Wolf (Spector Books)
  • Verónica Gerber Bicecci: „Leere Menge“, aus dem Spanischen von Birgit Weilguny (Maro Verlag)
  • Cherie Jones: „Wie die einarmige Schwester das Haus fegt“, aus dem Englischen von Karen Gerwig (CulturBooks)
  • Péter Nádas: „Schauergeschichten“, aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer (Rowohlt)
  • Mariette Navarro: „Über die See“, aus dem Französischen von Sophie Beese (Antje Kunstmann)
  • Mohamed Mbougar Sarr: „Die geheimste Erinnerung der Menschen“, aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller (Hanser)
  • Maria Stepanova: „Mädchen ohne Kleider“, aus dem Russischen von Olga Radetzkaja (Suhrkamp)
  • Eva Viežnaviec: „Was suchst du, Wolf?“, aus dem Belarussischen von Tina Wünschmann (Paul Zsolnay)

Der Internationale Literaturpreis zeichnet sowohl Autor:in als auch Übersetzer:in aus und ist mit 20.000 bzw. 15.000 Euro dotiert.

„Die Werke der diesjährigen Shortlist begegnen der Vielheit der Gewalt unserer Zeit mit einem polyphonen Erleben“, so Deniz Utlu für die Jury. „Die Gewalt ist grob und subtil, körperlich und verbal, städtisch und ländlich, politisch, historisch, zwischenmenschlich. Sie findet statt in der Liebe, im male gaze, im rassistischen Sehen und übersehen, im Übergang vom Individuum zur Masse, in den Erinnerungen Gefolterter und in den Bedingungen von Unterdrückung. Das Pochen einer historischen Wunde mag sich zu einem Klagegesang rhythmisieren, eine Dorfgemeinschaft zur Erzählinstanz erhoben werden. Zärtlichkeit kann der Gewalt als ihr Anderes innewohnen und in der Poetik der Begegnungen durch Humor, Zuwendung oder Trauer spürbar werden. Die Übersetzungen schaffen dem Ausgedrückten einen Sprachraum, in dem sich sein Sinn entfalten kann. In einigen Texten zurückgenommen und subtil, in anderen als poetologisch spürbare Auseinandersetzung – vor allem da, wo dem Ausdruck des Ursprungstextes selbst die Übersetzungsarbeit inhärent ist; etwa zwischen Zeichnung und Wort oder mündlicher Äußerung und Verschriftlichung. Es handelt sich hier um acht Bücher in sechs Sprachen aus sechs Regionen der Welt, die durch das Spiel mit Gattung und Genre, mit Kanon und Referenzrahmen, etwas Unwahrscheinliches schaffen: sie finden Momente der Leichtigkeit, wo sie kaum zu erwarten wären.“

Neben Deniz Utlu besteht die Jury aus: Juliane Liebert, Ronya Othmann, Ibou Coulibaly Diop, Ricardo Domeneck, Deniz Utlu, Asal Dardan, Khuê Phạm,.