Seit 2012 vergibt die Verwertungsgesellschaft ProLitteris den ProLitteris-Preis für herausragende Leistungen in der Literatur und Kunst. Der Preis betrifft abwechselnd die Literatur, die bildende Kunst und Fotografie, den Journalismus und das Verlagswesen. Dieses Jahr wird der ProLitteris-Preis in der Sparte Literatur vergeben. Die Preisträger:innen stehen nun fest: Sasha Filipenko und Maud Mabillard.
In diesem Jahr wurde Sasha Filipenko für den Hauptpreis von einer unabhängigen Jury ausgewählt, die sich aus Persönlichkeiten der gleichen Sparte zusammensetzt: Valentin Decoppet, Marina Skalova und Peter Stamm. So begründet die Jury ihre Entscheidung folgendermaßen: "Trotz seines jungen Alters weist der in Belarus geborene und in Basel im Exil lebende Schriftsteller bereits ein gewichtiges Werk vor: fünf Romane, zwei Theaterstücke, etliche Veröffentlichungen in Zeitungen. Sein Werk ist von den Schweizer Verlagen Diogenes und Noir sur Blanc publiziert und international anerkannt. Sasha Filipenkos Bücher beruhen auf gründlichen dokumentarischen Recherchen, einem Material, das er sprachlich innovativ und klug in Fiktion verwandelt. Sasha Filipenko hat die Fähigkeit, bedrückende Verhältnisse in starke Metaphern zu packen, um die Absurdität politischer und existenzieller Situationen greifbar zu machen. Mit Satire und Feingefühl rekonstruiert er das Intime und das Banale, das Menschen in objektiv unerträglichen Situationen ausharren lässt oder gefangen hält. Sein Humor ist brillant und bringt seiner Leserschaft komplexe historische Zusammenhänge am Beispiel menschlicher Schicksale nahe. Durch die Auszeichnung an Sasha Filipenko möchte die Jury zudem einen Autor würdigen, dessen Laufbahn durch erhebliche persönliche und politische Risiken gekennzeichnet wurde, die sich in seinem Schreiben widerspiegeln. Sacha Filipenko ist ein wertvoller Zeuge, der als Brückenbauer zum Verständnis der heutigen geopolitischen Situation beiträgt. Und er ist ein Vertreter der grossen Gemeinde von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die in der Schweiz leben, aber in keiner Landessprache schreiben. Als Jury freuen wir uns, mit dem ProLitteris Preis dazu beizutragen, dass Sasha Filipenko seine wichtige Arbeit in der Schweiz fortsetzen kann."