Mit Saša Stanišić werde ein Schriftsteller der Gegenwartsliteratur ausgezeichnet, der Leser:innen verschiedener Generationen von seinem ersten Buch an konstant begeistere, heißt es in der Begründung der Jury. „Seine Werke zeichnen insbesondere eine sprachliche Virtuosität, eine komplexe Handlungsführung, authentische Figuren und raffiniert und präzise gestaltete Romanwelten aus. Zudem macht sein spielerischer Umgang mit der Form und den Grenzen der Sprache und des Erzählbaren die Rezeption seiner Romane zu einer intellektuellen Unterhaltung im besten Sinne.“
Wie Nelly Sachs mit den literarischen Traditionen ihrer Herkunft nicht gebrochen habe, so setzte auch Stanišić den Erzählreichtum der Balkankulturen fort.
Saša Stanišić wurde 1978 in Jugoslawien geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Er veröffentlichte die Romane „Wie der Soldat das Grammofon repariert“, „Vor dem Fest“ und „Herkunft“. Zuletzt schrieb er mehrere Kinderbücher, darunter „Wolf“. Seine Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und mit dem Deutschen Buchpreis. Nun wird der Schriftstellerin auch mit dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet.
Der Preis ehrt und fördert alle zwei Jahre Persönlichkeiten, die herausragende schöpferische Leistungen aus dem Gebiet des literarischen und geistigen Lebens hervorbringen und zur Verbesserung der kulturellen Beziehungen zwischen den Ländern beitragen.
In der Jury unter dem Vorsitz von Dortmunds Bürgermeisterin Barbara Brunsing sitzen Bozena Badura, Katharina Borchardt, Andreas Platthaus, Jörg Stüdemann und Johannes Borbach-Jaene.