Martina Hefter hat mit dem Roman "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" (Klett-Cotta; ET: 13. Juli 2024) den 20. Deutschen Buchpreis gewonnen. Das verkündete, ja rief Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs kurz vor 19 Uhr im Kaisersaal des Frankfurter Römer aus – Beifall brandete auf.
"Hey, Guten Abend, wie geht es Ihnen?`«: So begrüßte Karin Schmidt-Friderichs die Autorin auf der Bühne, kurz nachdem das Geheimnis um den besten deutschsprachigen Roman des Jahres gelüftet worden war.
Hefters Buch sei ein »klug choreografierter Roman«, so die Jury – der auf faszinierende Weise den zermürbenden Alltag mit mythologischen Figuren und kosmischen Dimensionen verbinde, zwischen Melancholie und Euphorie, Vertrauen und Täuschung navigiere.
Die Heldin ist Tänzerin und Performancekünstlerin in Leipzig, wie die Autorin selbst. Über ihr Buch habe sie in den vergangenen Monaten sehr viele Gespräche geführt, berichtete Helfer bei der Preisverleihung – darunter seien auch viele Menschen gewesen, die "nach Ansicht einer Partei, die ich hier nicht nennen möchte", nicht in der Mitte der Gesellschaft stünden – aufgrund ihrer Hautfarbe, einer Behinderung oder weil sie sich keinem Geschlecht zugehörig fühlten. Sie wolle keine politische Rede halten, so Hefter sichtlich bewegt: "Aber wir müssen wachsam sein – und sollten laut sein, um einzuschreiten«.
Mit ihrer Lektorin bei Klett-Cotta teilt die Autorin übrigens seit kurzem ein Tattoo auf dem Unterarm, das beide beim Livestream zur Preisverleihung kurz in die Kamera hielten: eine Wildbiene, die auch im Roman eine Rolle spielt. Gemeinsam mit der Lektorin ins Tattoo-Studio zu gehen – das, so Hefter, sei schon eine ganz besondere Erfahrung. Der Gang hat sich gelohnt.