Das teilte die Stadt Hameln mit. In ihrer Begründung schreibt die Jury über das "rundum gelungene Buchkunstwerk": "Ganz ohne Worte evoziert Hare eine wundersame Welt aus Schwarz und Grau und leuchtenden Farbtupfern – und erzählt die Geschichte einer Mondlandung der anderen Art: Wir befinden uns in einer nicht näher bestimmten Zukunft, in der es die Technik erlaubt, mal eben zum Mond zu fliegen. Das Buchcover zeigt eine Gruppe entspannt plaudernder Kinder, die, in Raumanzüge verpackt und Helme unter den Arm geklemmt, durch eine Plexiglasröhre ins Raumschiff einsteigen. Was heißt da Raumschiff: Mit seinen runden Formen und dem warmen Gelbton sieht es aus wie eine Mischung aus Schulbus und Yellow Submarine."
Auf dem Mond sei alles grau – bis John Hare die Erde am tiefschwarzen Himmel aufgehen lasse. "Blau und grün und gelb, mit zarten Schleierwolken leuchtet sie aus der absoluten Dunkelheit – so berückend schön, dass eins der Kinder die unternehmungslustige Gruppe aus den Augen verliert, sich hinsetzt und den magischen Anblick zu zeichnen beginnt". Während es malt, döst es weg – und verpasst den Abflug des Raumschiffes. Dann "ploppen nach und nach erst Köpfe, dann die restlichen Körper neugieriger Mondwesen aus dem gar nicht so monochromen Grau: Ihnen gehen ganz wörtlich die Augen über, als sie die Farbtupfer sehen, die das Kind in ihre Welt bringt."
"Ausflug zum Mond" sei eine atmosphärische Bildergeschichte, in der viel Wissen und viele Geschichten stecken, die man sich beim gemeinsamen Blättern erzählen könne. "Das Bilderbuch ist aber auch ein Plädoyer für Entschleunigung, für das ziellose, aber kreative Herumtrödeln", so die Jury. "Und es ist eine zarte, hoffnungsvolle Geschichte über die Zukunft einer Menschheit, die einen nachhaltigen Umgang mit dem Universum gelernt hat."
Und weiter: "Schlägt man das Buch am Ende zu, lädt die Eingangsschleuse zum interplanetaren Schulbus auf der Rückseite gleich noch einmal dazu ein, das Gefährt zu besteigen und sich ein weiteres Mal auf Abenteuerreise zu begeben. Eine Einladung, der man ohne zu zögern folgt – immer und immer wieder."
Die Jurymitglieder:
- Christine Lötscher, Juryvorsitzende, Literaturwissenschaftlerin, Zürich
- Felix Giesa, Literaturwissenschaftler, Aachen
- Doris Hedemann, Dipl.-Bibliothekarin, Hameln
- Johannes Rüster, Lehrer und Literaturwissenschaftler, Nürnberg
- Wiebke Schleser, Buchhändlerin, Berlin
- Bernhard Schmitz, Bilderbuchmuseum, Troisdorf
- Doris Schneider, Lehrerin, Hameln