Iris Wolff ausgezeichnet
Die Autorin Iris Wolff erhält für ihren Roman "Die Unschärfe der Welt" (Klett-Cotta) den Evangelischen Buchpreis 2021. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.
Die Autorin Iris Wolff erhält für ihren Roman "Die Unschärfe der Welt" (Klett-Cotta) den Evangelischen Buchpreis 2021. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.
Die Entscheidung für Iris Wolff gab der Mitteilung zufolge der Vorsitzende des Evangelischen Literaturportals, Landesbischof Ralf Meister, bekannt. Die Jury hatte das Buch aus 99 Vorschlägen von Leserinnen und Lesern ausgewählt. Der Evangelische Buchpreis ist mit 5.000 Euro dotiert.
In der Jury-Begründung heißt es: "Was für ein Reichtum begegnet uns in diesem Buch. Es ist Zeitgeschichte, Liebesgeschichte, Familienerzählung in einem. Voller Poesie und philosophisch noch dazu. 'Die Unschärfe der Welt' erzählt vom Leben eines Pfarrers und seiner Familie während der kommunistischen Diktatur in Rumänien. Es gilt, den Alltag mit seinen Freuden und Widrigkeiten zu bewältigen, die Angst vor der Unterdrückung und Verfolgung durch den rumänischen Geheimdienst auszuhalten, Armut und Mangel zu bestehen. Der Roman erzählt zugleich von der Liebe. Wie sie entsteht und wächst, wie sie verloren geht, wie sie sich in der Routine einrichtet, wie sie verraten wird und wie sie auch eine Trennung überdauert. Mit nüchternem Blick und großer Zartheit lässt Iris Wolff uns an den Menschen und ihren Entdeckungen der Liebe teilhaben.
Und es ist die Geschichte einer Familie von Donauschwaben, die beschreibt, wie vier Generationen miteinander verflochten sind, wie sie zusammengehören und doch jeweils ihre eigenen Wege gehen.
Und zwischen all diesen Facetten des Lebens streut die Verfasserin immer wieder feine Beobachtungen ein über die Sprache, das Erzählen von Geschichten, das Erleben der Zeit, das Wachsen im Leben.
Mit kurzen, prägnanten Sätzen leitet die Autorin überraschende Wendungen ein, macht neugierig, nimmt ihre Leserinnen und Leser mit in die Träume der Menschen und ihrer Erinnerungen. Der Blick auf die Welt muss dabei unscharf bleiben. Denn das Wahrnehmen und Verstehen des Geschehens sind nicht eindeutig. Manchmal lässt es sich nur in der Sprache der Poesie metaphorisch beschreiben.
Iris Wolff ist ein Buch gelungen, das einen sehr realistischen Blick auf das Leben wirft. Und das zugleich eine große Liebeserklärung an das Leben ist. Es macht Freude es zu lesen und stimmt hoffnungsfroh."
Iris Wolff wurde 1977 in Hermannstadt/Siebenbürgen geboren und wuchs im Banat und in Siebenbürgen auf. 1985 emigrierte die Familie nach Deutschland. Wolff studierte Germanistik, Religionswissenschaften und Grafik und Malerei in Marburg an der Lahn. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Thaddäus-Troll-Preis. Für ihr Gesamtwerk erhielt sie 2019 den Marie-Luise Fleißer-Preis. Iris Wolff lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg.
Der Evangelische Buchpreis wird seit 1979 vom Dachverband evangelischer öffentlicher Büchereien, dem Ev. Literaturportal, verliehen. Gesucht werden Bücher, die anregen über uns selbst, unser Miteinander und unser Leben mit Gott neu nachzudenken. Die Jury wählte neben dem Preisbuch zwölf weitere Titel für die Empfehlungsliste aus: Romane, Sachbücher, Kinder- und Jugendbücher.
Der Jury gehören Mitarbeitende evangelischer Bibliotheken, Bibliothekar*innen und Theologen und die Geschäftsführung des Ev. Literaturportals an.
Die Preisverleihung soll am 19. Mai 2021 im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen in Halle /Saale stattfinden.
Belletristik
Usamam Al Shahmani: Im Fallen lernt die Feder fliegen.
Zürich: Limmat 2020
237 S., geb., 24 €
ISBN 978-3-03926-002-7
Bov Bjerg: Serpentinen.
Roman.
Berlin: Claassen 2020
266 S., geb., 22 €
ISBN 978-3-546-10003-8
Anna Katharina Hahn: Aus und davon.
Roman.
Berlin: Suhrkamp 2020
302 S., geb., 24 €
ISBN 978-3-518-42919-8
Thomas Hettche: Herzfaden.
Roman der Augsburger Puppenkiste.
Ill. von Matthias Beckmann
Köln: Kiepenheuer & Witsch 2020
279 S., geb., 24 €
ISBN 978-3-462-05256-5
Erzählendes Kinder- und Jugendbuch
Sarah Jäger: Nach vorn, nach Süden.
Roman.
Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verl. 2020.
223 S., geb, 18 €
ISBN 978-3-499-00239-7
Bettina Obrecht (Text) / Julie Völk (Ill.): Dann gehe ich jetzt, sagte die Zeit.
München: Tulipan 2020.
O. Pag., geb., 15 €
ISBN 978-3-86429-461-7
Michael Sieben: Das Jahr in der Box.
Hamburg: Carlsen 2020.
253 S., geb., 16 €
ISBN 978-3-551-58396-3
Maike Siebold: Rille aus dem Luftschacht
Grevenbroich: Südpol 2020
176 S., geb., 14 €
ISBN 978-3-96594-059-8
Constanze Spengler (Text) / Katja Gehrmann (Ill.): Seepferdchen sind ausverkauft.
Frankfurt am Main: Moritz 2020.
O. Pag., geb., 14 €
ISBN 978-3-89565-391-9
Sachbücher (für Kinder, Jugendliche und Erwachsene)
Christoph Drösser (Text) / Nora Coenenberg (Ill.): 100 Kinder
Stuttgart: Gabriel 2020
103 S., geb., 14 €
ISBN 978-3-522-30537-2
Maja Göpel: Unsere Welt neu denken.
Eine Einladung.
Berlin: Ullstein 2020
206 S., geb., 17,99 €
ISBN 978-3-550-20079-3
Hannah Brinkmann: Gegen mein Gewissen
Berlin: avant 2020
232 S., geb., 30 €
ISBN 978-3-96445-040-1