"Schillernde Kunstverstecke gegen die graue Gegenwart"

Hesse-Literaturpreis geht an Eckhart Nickel

13. September 2024
von Börsenblatt

Den mit 15.000 Euro dotierten Hermann-Hesse-Literaturpreis 2024 erhält Eckhart Nickel für seinen Roman "Punk" (Piper). Mit dem Förderpreis wird Amir Gudarzi ausgezeichnet.

Eckhart Nickel

Das teilte der Piper Verlag aus München mit. In der Begründung der Jury heißt es: Seit über 25 Jahren entwerfe Eckhart Nickel, geboren 1966, "schillernde Kunstverstecke gegen die graue, überreglementierte Gegenwart – sein jüngst erschienener Roman 'Punk' ist nach 'Hysteria' und 'Spitzweg' der architektonische Höhepunkt einer ästhetisch einzigartigen Trilogie". Der Hermann-Hesse-Literaturpreis 2024 werde verliehen für ein humanistisches Werk und für Nickels mutigen Immer-wieder-Neuanfang.

Die Preisverleihung findet am 12. November 2024 um 19 Uhr im Bürgersaal des  Karlsruher Rathauses statt.

Cover

Zum Buch

Zum Inhalt von "Punk" schreibt Piper: "Karen sucht ein WG-Zimmer und landet in einer Band, von der zunächst nur der Name existiert. Mit PUNK wollen Lambert und Ezra beweisen, dass das immer noch geht: mit maximal drei Akkorden Musik machen und dabei eine coole Figur abgeben. Ein Wettbewerb steht an, und die neue Mitbewohnerin soll dem wilden Duo mit ihrer Kopfstimme intellektuellen Schliff verleihen. (...) Es wird eine magisch-akustische und subversive Reise in das Innere der Musik und der Pop-Historie, bei der Karen alles geben muss, um PUNK zu retten: als romantisches Allheilmittel für eine Welt, der die Musik auf mysteriöse Weise abhandengekommen ist."

Zum Preisträger:

Eckhart Nickel, geb. 1966 in Frankfurt, gehörte zum popliterarischen Quintett "Tristesse Royale" und schreibt Reiseberichte und Feuilletons u. a. für die FAS, die FAZ und ihr Magazin. Sein Debütroman "Hysteria" (2018) wurde beim Bachmannpreis ausgezeichnet und mit dem Hölderlin-Förderpreis 2019 gewürdigt, sein hochgelobter Roman "Spitzweg" schaffte es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022.

Förderpreis an Amir Gudarzi

Der iranisch-österreichische Autor und Dramatiker Amir Gudarzi erhält den Förderpreis für sein Romandebüt "Das Ende ist nah" (dtv). Das Preisgeld beträgt 7.500 Euro.