Neuer Literaturpreis

Helena-Adler-Preis zum ersten Mal vergeben

8. Januar 2025
Redaktion Börsenblatt

Am 5. Januar 2024 verstarb die Autorin Helena Adler mit nur 40 Jahren. Jetzt wurde zum ersten Mal ein nach ihr benannter Preis vergeben, der rebellische Literatur auszeichnet. Gewonnen hat ihn die Schriftstellerin Elke Laznia.

Cover des prämierten Buchs von Elke Laznia

Die Salzburger Autorin Helena Adler verstarb im Januar letzten Jahres nach langer Krankheit. Am Dienstag (7. Januar 2025) wurde nun erstmals ein nach ihr benannter Preis vergeben, der ihr Andenken bewahren soll.

Die in Oberndorf geborene Adler war mit ihren Romanen "Die Infantin trägt den Scheitel links" und "Fretten" bekannt geworden und prägte die Literaturszene in Salzburg. Der Helena-Adler-Preis für rebellische Literatur wurde vom Leiter des Literaturhauses in Salzburg, Tomas Friedmann, ins Leben gerufen. Die dreiköpfige Jury bestand aus der Kulturredakteurin Mia Eidlhuber ("Der Standard"), der Literaturjournalistin Katja Gasser (ORF) und dem Buchhändler Klaus Seufer-Wasserthal (Rupertus Buchhandlung). Der Preis diene der "Förderung österreichischer Gegenwartsliteratur für ein besonderes belletristisches Werk, das sich sprachlich, formal wie inhaltlich auflehnt, trotzt und widersetzt", wie es am Dienstag in einer Aussendung heißt.

Erste Preisträgerin ist Elke Laznia

Gewonnen hat die mit 7.777 Euro dotierte Auszeichnung die in Salzburg lebende Schriftstellerin Elke Laznia. Die Jury entschied sich für ihr 2024 erschienenes Prosagedicht "Fischgrätentage" (Verlag Müry Salzmann), das auch auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis stand. "Darin verwirklicht sich ein sehr grundlegendes Aufbegehren gegen die Endlichkeit des Lebens. Dieses Aufbegehren: es prägt maßgeblich auch die Literatur Helena Adlers", begründet sie ihre Entscheidung. Friedmann ergänzt: "Es geht in dem Text um Verlust, den wir immer wieder erleiden. Ein radikales Buch, auch in der Sprache sehr rebellisch. Es geht darum, im Jetzt zu leben und was das mit uns macht."

Das Preisgeld wird von Mitteln des Kulturministeriums, von Land und Stadt Salzburg, der Gemeinde Oberndorf, des Literaturhauses Salzburg und von Spenden privater Personen gestellt.

Offiziell verliehen wird der erste Helena-Adler-Preis am 9. März im Rahmen einer Matinee im Literaturhaus Salzburg.