Georg Klein wurde von der Jury, bestehend aus Birte Lipinski, Manuela Reichart und Hans Thill, aus dem Kreis der bisher durch den Deutschen Literaturfonds geförderten Stipendiaten und Stipendiatinnen gewählt.
„In seinem aktuellen Roman ‚Bruder aller Bilder‘ (Rowohlt) werden wir unmerklich ins Geheimnisvolle geführt: Heiter und mit Kolorit aus dem publizistischen Arbeitsleben beginnt er und wechselt dann auf fantastische Weise in eine traumverlorene Wirklichkeit. Es sprechen die Toten und die Lebenden müssen – wie es an einer Stelle heißt – 'ausnahmswach' sein. Und wir staunen beim Lesen über die Sprach- und Fabulierfähigkeit dieses Autors, der hier das Genre des Schauerromans benutzt und variiert. Das zeichnet das literarische Werk von Georg Klein von Beginn an aus: Das virtuose Spiel mit bekannten Genres, die stets eine literarische Umwertung erfahren“, heißt es in der Begründung der Jury.
Klein beherrsche die Konventionen des Romans ebenso wie er sie breche. Er erzähle komisch und düster, aufregend und überraschend von der Wirklichkeit, in dem er ihr selbstbewusst die Fantasie gegenüberstelle.
Georg Klein ist 1953 in Augsburg geboren und studierte Germanistik, Geschichte und Soziologie. 1984 erschienen seine ersten Erzählungen in Literaturzeitschriften. 1998 folgte seine erste Buchveröffentlichung „Libidissi“ (Fest), die mit dem Brüder-Grimm-Preis ausgezeichnet wurde. 2000 erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis. Für „Roman unserer Kindheit“ (Rowohlt) erhielt er 2010 den Preis der Leipziger Buchmesse.
Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds ist mit 50.000 Euro einer der höchstdotierten Literaturpreise Deutschlands.