Am 21. Juni fand die Verleihung des "WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte 2024" statt. Der mit 35.000 Euro dotierte Preis der Frankfurter Crespo Foundation wurde vor mehr als 150 Gästen in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt verliehen, wie die Foundation in ihrer offiziellen Pressemitteilung verlauten ließ. Durch den Abend führte Kulturjournalistin Cécile Schortmann. Preisträger war Frank Witzel mit seinem Essay "Die Möglichkeit einer Mickey Maus" zum Thema Abschied und Trauer. Verkündet hatte dies die Crespo Foundation bereits im März (wir berichteten). In Frank Witzels Essay geht es um den Abschied "als Grundbedingung unserer Existenz", um den "unwillkürlichen Abschied" und die "elementare Bedeutung von Schreiben und künstlerischer Arbeit als Möglichkeit der Sichtbarmachung und Bewältigung".
Die Laudatio hielt der Literaturkritiker und WORTMELDUNGEN-Juror Paul Jandl. Er betrachtet den Text deshalb als so aktuell, "weil er dem pompösen politischen Wort von der 'Zeitenwende' eine Psychologie zu unterlegen versucht" und "nachforscht, woher ein Grundgefühl unseres frühen 21. Jahrhunderts kommt". Die Beobachtungen spanne der Essay zwischen "den großen globalen Katastrophen und feinsten privaten Erfahrungen" auf.
Neben Jandl waren auch die Juror:innen Hanna Engelmeier, Silke Hohmann, Steffen Mau und Philipp Theison anwesend, sowie Christiane Riedel, Vorständin der Crespo Foundation. Gemeinsam überreichten sie den Preis an Frank Witzel.