Sachbuch

Deutscher Sachbuchpreis 2024: Die Nominierten

23. April 2024
Redaktion Börsenblatt

Acht aus 225 Titeln wurden von der Jury für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominiert. Im Zentrum der Juryarbeit stand die Frage: "Wann ist ein Sachbuch relevant?" Zwei der Bücher waren schon für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Und drei Titel hat der Verlag, der den Siegertitel des Vorjahres herausbrachte, auf der Nominierungsliste.

Diese Titel sind für den Deutschen Sachbuchpreis 2024 nominiert:

  • Jens Beckert, Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht (Suhrkamp, März 2024)
  • Sebastian Conrad, Die Königin. Nofretetes globale Karriere (Propyläen, Februar 2024)
  • Ruth Hoffmann, Das deutsche Alibi. Mythos „Stauffenberg-Attentat“ – wie der 20. Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird (Goldmann, April 2024)
  • Roman Köster, Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit (C.H.Beck, Oktober 2023)
  • Christina Morina, Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren (Siedler, September 2023)
  • Frauke Rostalski, Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit (C.H.Beck, März 2024)
  • Marcus Willaschek, Kant. Die Revolution des Denkens (C.H.Beck, August 2023)
  • Moshe Zimmermann, Niemals Frieden? Israel am Scheideweg (Propyläen, Februar 2024)

In der Bildergalerie finden Sie die nominierten Titel mit einer redaktionellen Kurzbeschreibung.

Die nominierten Bücher: Themen der Zeit

Insgesamt wurden 225 Bücher von 115 Verlagen, die seit April 2023 erschienen sind, eingereicht. Zur Juryarbeit sagt Jurysprecher Stefan Koldehoff, Deutschlandfunk:

„Wann ist ein Sachbuch relevant? Wann erweitert es den Horizont seiner Leser:innen und klärt auf? Wann schafft es vielleicht sogar, Antworten zu geben: auf die drängenden Fragen der Gegenwart wie auf die zeitlosen? Diese Gedanken haben uns als Jury bei der Auswahl der Nominierten geleitet. Eine sorgfältige Recherche von Fakten ist die eine Voraussetzung. Die andere eine eigene Idee, die den Anspruch hat, von allen verstanden zu werden, die drängende und zeitlose Fragen beschäftigen: Wie kann das Wissen um die Vergangenheit helfen, die Gegenwart zu verstehen und zu gestalten? Welche systemischen Defizite verhindern, dass Probleme ernsthaft angegangen werden? Warum halten sich manche Mythen so hartnäckig? Und hängt die Bedrohung der Demokratie auch mit einer zunehmend verletzlichen Gesellschaft zusammen? Ein gutes Sachbuch braucht bei aller Vielfalt möglicher Themen zuletzt immer den Bezug zur Gegenwart. Dann ist es relevant.“

Der Jury gehören neben Stefan Koldehoff an: Sibylle Anderl (DIE ZEIT), Julika Griem (Kulturwissenschaftliches Institut Essen), Michael Hagner (ETH Zürich), Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl), Patricia Rahemipour (Institut für Museumsforschung, Stiftung Preußischer Kulturbesitz) und Katrin Vohland (Naturhistorisches Museum Wien).

Über den Deutschen Sachbuchpreis

Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verleiht den mit insgesamt 42.500 Euro dotierten Deutschen Sachbuchpreis in diesem Jahr zum vierten Mal. Ausgezeichnet wird ein herausragendes Sachbuch in deutschsprachiger Originalausgabe, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt.

Aus den acht nominierten Titeln kürt die Jury das Sachbuch des Jahres, das am 11. Juni 2024 in Hamburg ausgezeichnet wird. Der oder die Preisträger:in erhält 25.000 Euro, die sieben Nominierten erhalten je 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet im Kleinen Saal der Elbphilharmonie in Hamburg statt.

Hauptförderer des Preises ist die Deutsche Bank Stiftung, darüber hinaus unterstützen die Stadt Hamburg und die Frankfurter Buchmesse die Auszeichnung. Schirmfrau ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth.