Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 2021

Dagmara Kraus ausgezeichnet

16. Dezember 2020
Redaktion Börsenblatt

Die Ehrengabe der Deutsche Schillerstiftung 2021 geht an die Lyrikerin und Übersetzerin Dagmara Kraus. Sie gehöre zu den "klügsten lyrisch-essayistischen Stimmen der Gegenwartsliteratur", urteilte die Jury. Weitere Ehrengaben erhalten André Schinkel und Karin Fellner – ebenfalls Lyriker.

Das teilte die Deutsche Schillergesellschaft mit. In der Begründung der Jury heißt es: Dagmara Kraus "gehört zu den originellsten und klügsten lyrisch-essayistischen Stimmen der Gegenwartsliteratur. Ihre Texte sind dort zu Hause, wo die Sprachen driften, Worte übersiedeln und sich verfremden."

Dagmara Kraus wurde 1981 in Wrocław (Polen) geboren. Sie studierte Komparatistik, Kunstgeschichte und Literarisches Schreiben in Leipzig, Berlin und Paris. Im vergangenen Jahr schloss sie ihre Dissertation ab. Sie ist auch als Übersetzerin tätig und lebt mit ihrer Familie in Straßburg. 2012 wurde ihr lyrisches Debüt bei kookbooks unter dem Titel "kummerang" publiziert. Zuletzt erschien ihr Lyrik-Band "liedvoll, deutschzyno" (2020), ebenfalls bei kookbooks.

Sie wurde unter anderem 2010 mit dem Förderpreis für Literatur der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit ausgezeichnet, im Jahr 2018 erhielt sie den Basler Lyrikpreis, 2020 den Václav-Burian-Preis für Lyrik

Weitere Ehrengaben

Die Dr. Manfred Jahrmarkt-Ehrengabe wird an den Schriftsteller André Schinkel verliehen. Die Autorin, Übersetzerin und freie Lektorin Karin Fellner erhält die Christian Ferber-Ehrengabe. Die Ehrengaben sind jeweils mit 7.500 Euro dotiert.

Karin Fellner wurde 1970 in München geboren. Sie studierte Psychologie und Literaturwissenschaften, arbeitet als freiberufliche Schriftstellerin und Lektorin. Seit 1999 ist sie auch als Schreibcoach tätig. Für ihr Lyrikdebüt "Avantgarde des Schocks" erhielt sie 2005 den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis. 2019 erschien der Lyrikband "eins: zum andern. Gedichte" (parasitenpresse).  

André Schinkel wurde 1972 in Eilenburg/Sachsen geboren. Er studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Archäologie in Halle. Seit 2005 leitet er die Redaktion der Literaturzeitschrift "oda – Ort der Augen". Sein Werk umfasst neben zahlreichen Lyrikbänden auch Prosa, Essayistik, Kinderliteratur und Nachdichtungen. Schinkel ist Gründungsmitglied der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt und wurde 2018 in die Sächsische Akademie der Künste gewählt. 2017 erschien sein Lyrikband "Bodenkunde" (Mitteldeutscher Verlag).  

Die Deutsche Schillerstiftung fördert seit über 150 Jahren Autorinnen und Autoren aufgrund ihrer literarischen Leistung. Zu den von der Stiftung geförderten Dichtern gehörten Autoren wie Eduard Mörike, Wilhelm Raabe, Ricarda Huch und Else Lasker-Schüler, in jüngerer Zeit Autoren wie Elke Erb, Helga M. Novak, Hans Wollschläger und zuletzt Gisela von Wysocki. Das Archiv der Deutschen Schillerstiftung befindet sich im Goethe- und Schiller-Archiv, Weimar.  

Die Preisverleihung findet im November 2021 im Deutschen Literaturarchiv Marbach statt.