Sie sind heute 31 Jahre alt. Das ist ein enormer Output.
Am Anfang habe ich viel schneller geschrieben. Damals habe ich teilweise ein Buch pro Monat geschafft. Damit es eine gewisse Qualität hat, muss ich damals wohl Tag und Nacht gearbeitet haben. Das kann ich mir gar nicht mehr vorstellen: Heute arbeite ich sehr viel langsamer und nehme mir noch Zeit für Lesungen, Marketing usw.
Sie gelten als eine der erfolgreichsten Autorinnen im Bereich "Dark Romance" im deutschsprachigen Raum. Wächst inzwischen die Konkurrenz?
Ich finde, das Genre "düstere Liebesgeschichte" wird vom deutschen Buchhandel noch ziemlich stiefmütterlich behandelt. Bei Übersetzungen aus dem englischsprachigen Raum fällt mir auf, dass bestimmte Ausdrücke verändert werden und die Sprache längst nicht so direkt ist wie im Original. Dadurch ist mir auf dem deutschen Markt nichts bekannt, das mit meinen Büchern vergleichbar wäre. Zwar gibt es andere Selfpublisher, die ähnlich schreiben, aber im Spiegel-Bestseller-Bereich habe ich wohl ein Alleinstellungsmerkmal.
Wie würden Sie ihre Zielgruppe definieren?
Meine Zielgruppe schwankt von Anfang an. Ich habe auch schon vor "Very Bad Kings" New Adult geschrieben, beispielsweise "Dark Prince", "Liam Harsen" oder "Bastards". Die erste Reihe „Liam Harsen“ war sehr erotisch. Bei fast allen meiner folgenden Bücher hat sich der Erotikanteil stark reduziert. Jetzt ist es die klassische und auch nach oben hin sehr breit gefächerte New Adult Zielgruppe ab 16, die sich auch für High School Romance interessiert. Allerdings sind die angesprochenen Themen wie zum Beispiel Mobbing, Schere zwischen Arm und Reich, Drogenhandel, düstere politische (fiktive) Machenschaften usw. sehr ernst. Im Deutschen fehlt noch die exakte Genre-Bezeichnung. Es handelt sich um 'Dark College', 'Bully Romance' oder 'Reverse Harem'. Die weibliche Protagonistin hat entsprechend der Umkehrung die Auswahl. Meine Zielgruppe ist also schwer zu definieren. Es kann noch mit 28 Jahren passieren, dass jemand sagt: 'Nein, mir ist eine Wohlfühllektüre lieber'. Allerdings nicht, weil die Protagonistin entsprechend viel Auswahl hat, sondern wegen der Themen Mobbing, Armut usw.