Verein Deutsche Sprache

Kirsten Boie will diesen Preis nicht

24. November 2020
Redaktion Börsenblatt

Die Schriftstellerin Kirsten Boie hat angekündigt, den „Elbschwanenorden“ des Hamburger Vereins Deutsche Sprache nicht mehr annehmen zu wollen. Ihr Grund: Rechte Töne des Bundesvorsitzenden und anderer Vereinsmitglieder.

Zunächst hätten die Namen der bisherigen Preisträger sie überzeugt, „dass es sich dabei um eine respektable Auszeichnung handelt“, so Kirsten Boie. „Darum habe ich auch nicht weiter gegoogelt und gerne zugestimmt.“ Dies habe sie am Wochenende nachgeholt „und mit Erschrecken habe ich dabei Äußerungen des Bundesvorsitzenden des Vereins  Deutsche Sprache e.V. gelesen. Da ist die Rede von der „Lügenpresse“, sogar vom „aktuellen Meinungsterror unserer weitgehend linksgestrickten Lügenpresse“; von der „Überfremdung der deutschen Sprache“, vom „Genderwahn“. Sogar noch erschreckender sind die Kommentare der Mitglieder, denen nicht widersprochen wird.“

Da sich der Landesverband Hamburg von derartigen Äußerungen nicht distanziert habe, wolle sie den Elbschwanenorden nun nicht mehr annehmen. Pikante Spitze: In ihrer Absage schreibt sie: „Vielleicht würden Sie sogar, wenn Sie ein wenig mehr zu mir googeln würden wie ich jetzt zum Verein Deutsche Sprache, feststellen, dass Ihr Vorschlag ohnehin ein Irrtum war.“

Das Thema hat im Feuilleton hohe Wellen geschlagen. Unter anderem berichteten: