Der albanische Schriftsteller Ismail Kadare ist am Montagmorgen im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte sein Verlag der Nachrichtenagentur AFP mit.
Ismail Kadare
Immer wieder wurde Ismail Kadare als möglicher Literaturnobelpreisträger gehandelt. Jetzt ist der albanische Schriftsteller im Alter von 88 Jahren in der albanischen Hauptstand Tirana an einem Herzinfarkt gestorben.
In seinem in mehr als 40 Sprachen übersetzten Werken setzte sich der Schriftsteller mit den Mechanismen des Totalitarismus auseinander. Der kommunistische Diktator Enver Hoxha regierte Albanien von 1944 bis 1985 mit eiserner Hand.
Der 1936 geborene Autor erreichte mit seinem Roman "Der General der toten Armee" von 1963 internationale Bekanntheit. 1990 floh er schließlich nach Frankreich und lebte lange in Paris, eher er später nach Tirana zurückkehrte.
"Die kommunistische Hölle ist wie jede andere Hölle erstickend", hatte der Schriftsteller in einem seiner letzten Interviews im Oktober 2023 der Nachrichtenagentur AFP gesagt. "Aber in der Literatur verwandelt sich das in eine Lebenskraft, eine Kraft, die dir hilft zu überleben, die Diktatur mit erhobenem Kopf zu besiegen."
Für sein Werk wurde Kadare mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Man Booker International Prize. Sein Werk erscheint auf Deutsch bei S. Fischer.
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