Obamas Erinnerungen sind da
Der erste Band der Erinnerungen des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama ist heute in 25 Sprachen erschien. Hat das Buch die gleiche Chancen auf ein Weihnachtswunder für den Buchhandel wie Michelle Obamas "Becoming"?
Der erste Band der Erinnerungen des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama ist heute in 25 Sprachen erschien. Hat das Buch die gleiche Chancen auf ein Weihnachtswunder für den Buchhandel wie Michelle Obamas "Becoming"?
Für mehr als 60 Millionen Euro hat Penguin Random House den Deal mit Michelle und Barack Obama vor drei Jahren abgeschlossen (Rekordpreis für Obama-Memoiren).
Heute sind die Memoiren mit einer stolzen Startauflage von 300.000 Exemplaren an den Markt gegangen. Das gut 1.000 Seiten lange Buch ist im Hardcover für 42 Euro (E-Book 32,99 Euro) erhältlich.
Obama wird in der Pressemitteilung mit den Worten zitiert, er habe versucht, "ehrlich über meinen Präsidentschaftswahlkampf und meine Zeit im Amt zu berichten". Weiter möchte er mit seinem Buch "in einer Zeit, in der Amerika solche enormen Unruhen erlebt, einige meiner Gedanken dazu (liefern), was wir unternehmen könnten, um die Spaltungen in unserem Land zu überwinden und dafür zu sorgen, dass unsere Demokratie für alle funktioniert – eine Aufgabe, die nicht von einem einzelnen Präsidenten abhängen wird, sondern von uns allen als engagierten Bürgern."
Ein Veröffentlichungsdatum für den abschließenden zweiten Band der Memoiren steht noch nicht fest und wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Das Hörbuch von "Ein verheißenes Land", gesprochen von Andreas Fröhlich, wird im Hörverlag am 24. November erscheinen und als CD 42 Euro sowie 32,99 Euro als Download kosten.
Die englischsprachige Ausgabe ("A Promised Land") ist in den USA und Kanada bei Crown/Penguin Random House und in Großbritannien und dem Commonwealth bei Viking, einem Verlag von Penguin General Books bei Penguin Random House UK, erschienen. In der Übersetzung wurde das Buch in 24 weiteren Sprachen veröffentlicht.
Michelle Obama hat ihre Erinnerungen "Becoming" (deutsche Ausgabe bei Goldmann) bereits Ende 2018 vorgelegt – und damit nicht nur einen Dauerbestseller gelandet. Ihr Buch war auch ein großer Umsatzbringer für das Weihnachtsgeschäft 2018. Ob die Memoiren ihres Ehemanns das gleiche für das gebeutelte Corona-Geschäftsjahr 2020 bringen, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Rechtfertigen die 32 Seiten mit farbigen Fotos 42 EUR für die gedruckte Ausgabe?
Sorry, aber mit diesen Preisen schrecken wir als Branche doch ab.... kultureller Anspruch hin oder her (diesen haben Filme, Musik und mittlerweile Videospiele aber auch!). Langsam wird es Zeit für eine Preisdiskussion und/oder Verwertungs-/Nutzungsrechten von eBooks
Will sagen: Das permanente Hinterhecheln bei der Billig-billig-billig-Kundschaft hilft uns eben kein Stück weiter und die Jammerei wegen zu hoher Ladenpreise (ob aus Sortiment, Verlag oder von anderer besorgter Seite) geht mir seit vielen Jahren auf den Keks. Womit sollen wir denn trotz aller Rationalisierung noch auskömmlich existieren können? Die aktuellen Abverkaufszahlen Obamas lassen bei mir als Sortimenter zumindest den Schluss zu, dass der aufgerufene Preis dem Verkauf nicht im Wege steht - also?
Apple macht es bei der Preisgestaltung übrigens vor, das i-phone gibt es auch angesichts adäquater Mitbewerber und Konkurrenzprodukte eben nicht zum Ramschpreis - und es geht!
Wer billig streamen möchte, der streame - wer billig gamen möchte, der game, wer ein manierliches Buch billig lesen möchte, der latsche zum Bücherschrank, bediene sich auf dem Gebrauchtbuchmarkt oder zahle eben für ein aktuelles Produkt einen adäquaten Preis. Zur Vermeidung des Abwanderns der Kundschaft in Richtung Stream oder Game kann es doch nicht ernsthaft unser Ansinnen sein, uns im wahrsten Sinn des Wortes unter Wert zu verkaufen?
Jens Bartsch - Buchhandlung Goltsteinstraße in Köln
Zudem kostet eine Übersetzung (zu recht) viel Geld. Auch werden die Lizenzgebüren bei so einem großen Namen ins Gewicht fallen. Da finde ich 42€ nicht überzogen. Und wer das Geld nicht ausgeben möchte, dem stehen immer noch Bibliotheken offen.