Wie das Börsenblatt unter Berufung auf den PEN Berlin bereits berichtete, will der BR all seine Kulturformate restlos streichen: „kulturWelt“, „Diwan: Das Büchermagazin“, „2Kulturjournal: Kritik Dialog Essay“, „Nachtstudio“, „radioTexte – die Lesungen“ sowie Hörspiele in Eigenproduktion sollen künftig der Vergangenheit angehören.
Mit markigen Worten geißelt das PEN-Zentrum Deutschland die Sparpläne, denen ab April 2024 sieben Stunden Kultursendungen pro Woche zum Opfer fallen sollen.
„Einzelbeiträge zu Kulturthemen sollen, über den Tag verstreut, in dreistündige Magazine eingespeist werden. Zu befürchten ist, dass Lesungen, Kommentare, Feuilletons und Essays damit ganz aus dem Programm verschwinden bzw. auf Sendezeiten nach 20 Uhr fallen, also dann, wenn im BR die sechsstelligen Hörerzahlen auf unter 10.000 sinken und die Kulturwellen aller Sendeanstalten künftig nur noch ein ARD-Mantelprogramm senden. Eine solche „Weichenstellung“ bedeutet de facto, dass die Kultur aufs Abstellgleis geschoben und zum reinen Nischenprodukt verkommt“, erläutert das PEN-Zentrum und kommt zum Schluss „Für Leser und Hörerinnen wäre Zentralisierung eine fundamentale Verarmung der Informations- und Meinungsvielfalt. Für Buchhändlerinnen und Verleger hieße es weniger Platz für ‚ihre‘ Bücher, für Kritiker und Autorinnen eine massive Einschränkung an Aufträgen! Und erlaubt sei die Frage: Wären die Feuilletons der FAZ, der SZ, der ZEIT überflüssig, weil es die taz gibt?“
Um bei den ARD-Rundfunkanstalten zu sparen, regt das PEN-Zentrum an, bei den Gehältern in den Chefetagen eine „drastische Reduzierung“ vorzunehmen, auch was zusätzliche materielle Leistungen angeht. Außerdem sollen unabhängige Expert*innen zur Kostenkontrolle der Anstalten herangezogen werden.