PEN Berlin: Bayerischer Rundfunk plant Kürzungen im Kulturprogramm
Der PEN Berlin kritisiert die geplante Streichung mehrerer Kulturformate des Bayerischen Rundfunks. Der PEN sieht in den Kürzungen eine Gefahr.
Der PEN Berlin kritisiert die geplante Streichung mehrerer Kulturformate des Bayerischen Rundfunks. Der PEN sieht in den Kürzungen eine Gefahr.
Der Bayerische Rundfunk (BR) plane, mehrere seiner Kulturformate aus dem Programm zu nehmen. Wie PEN Berlin am Sonntag (30. Juli) mitteilte, sollen die Formate „kulturWelt“, „Diwan: Das Büchermagazin“, „2Kulturjournal: Kritik Dialog Essay“, „Nachtstudio“, „radioTexte – die Lesungen“ sowie Hörspiele in Eigenproduktion gestrichen werden.
Die geplanten Kürzungen beträfen insgesamt sieben Stunden Sendezeit pro Woche. BR-internen Kritikern zufolge könnte Kultur damit zu einem „reinen Nischenprodukt“ werden. Der PEN beruft sich auf einen Bericht der Münchner Abendzeitung.
Gegen diese Streichung protestiert PEN Berlin. In der Mitteilung bringt die Organisation ihre „entschiedene“ Ablehnung der Pläne zum Ausdruck und weist auf die Folgen hin. „Die Streichung von Hörspiel- und Radioessay-Produktionen sowie von Rezensionen und Interviews beschädigt nicht nur die ohnehin oft prekäre Lebensgrundlage unserer Mitglieder“, heißt es. Der PEN warnt auch davor, dass die Freiheit des Wortes weiter unter Druck gerate, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem verfassungsmäßigen Bildungsauftrag nicht mehr nachkomme.
Zudem würde eine drastische Reduzierung der Kulturangebote den Zugang zu Fakten und Argumentationsvielfalt erschweren. Nach Ansicht von PEN Berlin trage die Vielfalt der Kulturprogramme im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu einer breiten Bildung und Informationsvielfalt bei und müsse daher erhalten bleiben.
Damit folge der BR dem Trend anderer öffentlich-rechtlicher Sender: Bereits 2019 habe der Hessische Rundfunk angekündigt, sein Kulturprogramm zu Lasten der Wortbeiträge zu verändern, 2021 habe der WDR bekannt gegeben, einige Literatursendungen aus dem Programm zu streichen.