Dieter Henrich ist tot
Der Philosoph und Idealismus-Forscher Dieter Henrich ist am 17. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren gestorben. Das teilt der Suhrkamp-Verlag mit.
Der Philosoph und Idealismus-Forscher Dieter Henrich ist am 17. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren gestorben. Das teilt der Suhrkamp-Verlag mit.
Dieter Henrich ist am 5. Januar 1927 in Marburg geboren und studierte in Marburg, Frankfurt und Heidelberg Philosophie. Nach der Habilitation über „Selbstbewusstsein und Sittlichkeit“ lehrte er in Berlin, Heidelberg, Japan und den USA, ehe er 1981 als Ordinarius für Philosophie an die Ludwig-Maximilians-Universität in München berufen wurde. Seit 1997 war er Honorarprofessor an der Berliner Humboldt-Universität.
Insbesondere seine Studien zum Deutschen Idealismus und seine systematischen Analysen der Subjektivität haben philosophische Debatten in Deutschland geprägt. Dieter Henrich gilt in der englischsprachigen und kontinentalen Tradition als Hauptvertreter der heutigen Selbstbewusstseinsrenaissance. Insgesamt hat er über zweihundert Werke publiziert. Zahlreiche davon wurden in andere Sprachen übersetzt.
Gemeinsam mit Jürgen Habermas, Jacob Taubes, Hans Blumenberg und später Niklas Luhmann war Dieter Henrich Herausgeber der Suhrkamp „Theorie“-Reihe, die 1966 ins Leben gerufen wurde.
1971 erschien mit „Hegel im Kontext“ seine erste Veröffentlichung als Autor bei Suhrkamp. 2004 veröffentlichte Henrich sein philosophisches Hauptwerk „Grundlegung aus dem Ich“.
Weitere Publikationen von Dieter Henrich erschienen bei Klostermann, Klett-Cotta und Carl Hanser.
Seine letzten Werke erschienen bei C.H. Beck und Klostermann:
2020 erschien im Hörbuchverlag supposé außerdem das Hörbuch: "Von sich selbst wissen. Dieter Henrich erzählt über Erinnerung und Dankbarkeit" unter der Regie von Alexandru Bulucz und Klaus Sander.
Für sein Werk wurde Henrich vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Dr. Leopold-Lucas-Preis, dem Deutschen Sprachpreis, dem Tübinger Hölderlin-Preis und dem Hegel-Preis der Stadt Stuttgart.