Exakt 546.015 Schülerinnen und Schüler aus 6.983 Schulen haben beim 65. Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels mitgemacht - die meisten in Nordrhein-Westfalen (110.249) und Bayern (96.355). Das sagt aber noch nichts aus über die Teilnahmequote, in NRW hatten sich 46 % der Schulen beteiligt, in Bayern 53 %. Auf den ersten Plätzen liegen da die hessischen (68 %), rheinland-pfälzischen (67 %) und Bremer Schulen (65 %). "Ich freu mich wahnsinnig auf das Bundesfinale und bin gespannt, wer von Euch gewinnen wird", meinte Mika Ekelhoff, der als Vorjahressieger traditionell Mitglied der Jury ist. Die Schulkassen der 16 Landessieger:innen waren aus ihren Klassenräumen live ins Studio zugeschaltet und drückten fleißig die Daumen.
Mit einer gut ausgesuchten, dramatischen Szene fesselte die mecklenburgische Landessiegerin Charlotte Schilling die Zuschauer:innen im Studio A des RBB, wo unter der bewährten Federführung von Anke Pelzer die Sendung aufgezeichnet wurde. Morena Caldara aus dem Saarland entführte sie in eine geheimnisvolle Textpassage: "Man hat richtig die Aufregung von Cosima gespürt, das hast Du gut rübergebracht", meinte BookTokerin Jess Hengel als Mitglied der Jury. Mit sehr unterschiedlichen Gefühlsmomenten spielte Luisa von Zglinicki aus Berlin, mal ganz leise, melancholisch, mal überschwänglich, mal entschlossen: eine Fluchtszene aus einem historischen Abenteuerroman, der zur Zeit des Kolonialismus spielt. Souverän und zugleich mit sichtlicher Freude am Text durchmaß Lina Schepers aus NRW die Gefühlsklaviatur ihrer Protagonistinnen. Du hast den verschiedenen Charakteren ihre eigene Stimme gegeben und dann wieder durch die Erzählstimme geerdet", befand Jurymitglied und Booktokerin Valentina Vaupaux.