1971 hatte Fritz H. Herrmann die Bindernagelsche Buchhandlung an seinen 1938 in Bad Nauheim geborenen Sohn Christian verpachtet, der 1968 in die Firma eingetreten war. Unter seiner Leitung wurde das Unternehmen weiter ausgebaut: 1975 kam eine Filiale in Butzbach, 1986 eine in Büdingen dazu, die 2015 geschlossen wurde. 2001 übertrug Christian Herrmann die Geschäftsführung zu großen Teilen seiner Tochter Friederike, die 1988 als Auszubildende in das Unternehmen eingetreten war. 2016 schied er aus der Geschäftsleitung aus. Herrmann, der auch ausgebildeter Schauspieler war, hatte der Friedberger Kulturszene immer wieder wichtige Impulse gegeben.
Schriftsteller Andreas Maier ("Wäldchestag", "Die Städte") kannte Christian Herrmann zunächst als Buchhändler: "Er hielt phantastische Lesungen. Dass er ausgebildeter Schauspieler war, wusste ich nicht. Seine Stimme, seine Art zu lesen, die Dinge zu sein, die er las, habe ich bis heute nicht verstanden. Aber ich weiß eins: Er war der erste Mensch in meiner Umgebung, der Kunst machte und an dem ich begriff, was das sein konnte: Kunst zu machen." Maiers treffende Erinnerungen sind in der "Wetterauer Zeitung" veröffentlicht.