Geld sind Zahlen; das ist inzwischen halbwegs ordentlich geregelt. Aber dass eine Gesellschaft aus mehr besteht als Geld, gehört zu der Vereinbarung, die ich als Unternehmerin mit den politischen Entscheidungsträgern eingegangen bin. Es mag wohl sein, dass ich selbst dadurch komme. Siehe oben, die Kund*innen und ich - eine Leidenschaft auf Gegenseitigkeit. Aber es gibt so viele, denen es schlechter geht. Die sind alt oder einsam oder haben eine schwierige Seele. Ich habe auch Kund*innen, die erst fünf Jahre in Deutschland sind. Die kommen alle kaum noch vor!
Wenn Politik sich gerade damit bescheidet, zu diskutieren, ob ich an der Türe Bares oder eine Karte nehmen, ob und wann vielleicht einzelne Personen auf Termin eine Buchhandlung betreten dürfen: Ist das überhaupt noch Politik? Oder Stillstand? Und was heißt das für alles, was ich, neben Steuern, geben soll? Die Praktikumsstellen, die Spenden, die Leseförderung. Anwesenheit bei der Kirmes das ganze Wochenende lang, meine Fenster für Plakate, auch meine Prominenz. Politiker*innen stellen sich gern ins Bild mit mir, mit Urkunden und Schleifchen. Sie loben mich sogar. Aber will ich das noch?