Große Solidarität in der Buchbranche
Nach der Flutkatastrophe ist die Hilfsbereitschaft für die Betroffenen vonseiten der Kolleg*innen groß. Rolf Nüthen zieht eine erste, beeindruckende Bilanz.
Nach der Flutkatastrophe ist die Hilfsbereitschaft für die Betroffenen vonseiten der Kolleg*innen groß. Rolf Nüthen zieht eine erste, beeindruckende Bilanz.
Die schrecklichen Bilder der Zerstörung durch die Flutwellen im Ahrtal und in Teilen Nordrhein-Westfalens haben wir alle vor Augen. Sie haben zu überwältigenden Solidaritätsbekundungen aus der gesamten Branche für die betroffenen Buchhandlungen geführt. In erster Linie handelt es sich um Geldspenden, aber es gab auch zahlreiche individuelle Hilfsangebote wie die Zurverfügungstellung von Regalen, Kassen etc. durch Kolleg*innen sowie das Angebot vieler Verlage, kostenlose Starterpakete zur Wiedereröffnung zu schicken.
Zurück zu den Geldspenden: Allein bei dem eigens dafür eingerichteten Hilfsfonds des Sozialwerks des Deutschen Buchhandels gingen bis heute Spenden in Höhe von nahezu 400 000 Euro ein. Mehr als 650 Verlage, Buchhandlungen, Firmen des Zwischenbuchhandels und Branchenangehörige haben dazu mit Spenden in unterschiedlicher Größenordnung beigetragen. Für diese großzügige Hilfe bedankt sich der Vorstand des Sozialwerks ganz herzlich, auch im Namen der Geschädigten.
Wie wird nun dieses Geld verwendet? Es ist die Aufgabe des Sozialwerks, schnell und unbürokratisch zu helfen – deshalb wurden in einem ersten Schritt bereits Anfang August mehr als 100 000 Euro an die betroffenen Buchhändler*innen und Verlagsmitarbeiter*innen als Soforthilfe ausgezahlt. Diese Hilfe wurde von den Betroffenen dankbar angenommen – so schrieb uns eine Kollegin: »Ich bin glücklich, Mitglied der Buchbranche zu sein« – so viel zum Thema Solidarität.
Sobald klar ist, welche Leistungen die Versicherungen und der Staat gewähren und welche Schäden nicht ersetzt werden, folgen dann in einem zweiten Schritt weitere konkrete finanzielle Hilfen von unserer Seite.
Vom Hochwasser geschädigte Mitarbeiter*innen sollen sich bitte bei uns melden!
Rolf Nüthen
In enger Kooperation mit dem Börsenverein Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und der Regionalgeschäftsstelle Nordrhein-Westfalen wurden (und werden auch weiterhin) alle Informationen über die geschädigten Buchhandlungen gesammelt. Das war anfangs wegen der unterbrochenen Telefonverbindungen mit großen Schwierigkeiten verbunden, und bis heute ist das gesamte Ausmaß der Schäden und Folgeschäden noch nicht klar. So werden zum Beispiel Buchhandlungen über Monate nicht öffnen können, da
Gebäude und Infrastruktur zerstört sind.
Unklar ist auch, wie viele Mitarbeiter*innen unter den Flutschäden zu leiden haben. Die Unterstützungsleistungen des Sozialwerks sind nämlich nicht nur für Buchhandlungen, Verlage, Verlagsvertretungen, Auslieferungen sprich: Firmen vorgesehen, sondern in erster Linie für die Menschen, egal ob Inhaber*innen oder Mitarbeiter*innen. Deshalb an dieser Stelle nochmals unsere eindringliche Bitte: Mitarbeiter*innen, die durch das Hochwasser geschädigt wurden, sollten sich umgehend an eine der folgenden Adressen wenden, damit wir auch ihnen gezielt helfen können:
Das Sozialwerk hofft, mit seinen Zahlungen mithelfen zu können, die Folgen des Hochwassers für die Betroffenen abzumildern. Das wäre ohne die Solidarität der Branche nicht möglich.
Wer die betroffenen Buchhandlungen unterstützen möchte, hier die Konten des Sozialwerks des Deutschen Buchhandels. Für eine Spendenbescheinigung bitte die vollständige Adresse im Verwendungszweck angeben.
Stichwort "Hochwasser 2021"
Weitere interessante Themen zur derzeitigen Papierknappheit, die Lage auf dem Kochbuchmarkt und zu Foodfotografie finden Sie in der Börsenblatt-Spezialausgabe "Genusswelten", die am Donnerstag, 26.8.21 erscheint!