Ein Drittel mehr Umsatz für Amazon in Deutschland
Der Online-Händler Amazon hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz in Deutschland auf rund 24,7 Milliarden Euro gesteigert.
Der Online-Händler Amazon hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz in Deutschland auf rund 24,7 Milliarden Euro gesteigert.
Das geht aus der Meldung des Online-Händlers an die US-Börsenaufsicht hervor. Danach hat das Unternehmen im vergangenen Jahr in Deutschland einen Umsatz von 29,565 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 24,7 Milliarden Euro) erwirtschaftet – eine Steigerung von rund 33 Prozent gegenüber 2019 mit 22,232 Milliarden Dollar. Ein wesentlicher Grund sicher der durch die Corona-Pandemie gestiegene Anteil des Online-Handels bei den Konsumenten.
Auch 2019 hatte der Umsatz von Amazon in Deutschland gegenüber dem Vorjahr zugenommen: Allerdings 'nur' um 11,8 Prozent (2018: 19,881 Milliarden Dollar Umsatz).
Der Anteil von Deutschland am Gesamtumsatz von Amazon ist allerdings geschrumpft auf 7,7 Prozent (2020). Zum Vergleich 2019: 7,9 Prozent; 2018: 8,5 Prozent.
Die Meldung an die Börsenaufsicht weist noch drei weitere Länder einzeln auf, auch bei diesen konnte Amazon 2020 einen deutlichen Umsatzzuwachs zum Vorjahreszeitraum verzeichnen:
Im "Rest der Welt" sah es so aus: 46,035 Milliarden Dollar Umsatz (plus 47,9 Prozent; zum Vergleich Wachstum 2019/2018: plus 27,0 Prozent).
Wie in Deutschland, konnte Amazon auch in diesen Ländern beim Umsatzwachstum 2020 stärker zulegen als in von 2018 auf 2019.
1. Bei Amazon werden sich die Umsatzsteigerungen sicherlich proportional zum Gewinn verhalten. Im stationären Sortimentsbuchhandel ist eher davon auszugehen, dass die höheren Onlinbestellvolumina, die nicht als Click & Collect fakturiert werden, sondern an Dienstleister outgesourct werden, letztlich die Erlöse auch während Corona schmälern.
2. Ich gehe davon aus, dass Amazon trotz Firmensitz in Luxemburg gleichwohl Lohnsteuer und Sozialabgaben für die Mitarbeiter in Deutschland entrichtet. Ob allerdings am Ende der Unternehmenssteuersatz der Gleiche ist, den Unternehmen in Deutschland zahlen, wage ich immer noch stark zu bezweifeln.
3. Sicherlich ist bei den im Artikel angeführten Umsätzen nicht der Umsatz mit eingerechnet, der von Dritten über Amazon-Marketplace abgewickelt wird. Auch hier werden erheblich höhere Steigerungsraten erzielt als vor Corona.
Für Amazon, für Marketplacehändler wie für den stationären Buchhandel gilt aber genau das Gleiche: Entscheidend ist, ob am Ende genug im Portemonnaie bleibt und unter den gleichen Marktbedingungen arbeitet.