Die Krise der Vorschauen
Peu à peu entwickelte sich das wichtigste Produkt im Verlagsmarketing zu einem grotesken Luxusprospekt. Dann kam folgerichtig VLB-TIX. Markus Klose vermisst seither aber den auch emotional starken Auftritt der Titel.
Peu à peu entwickelte sich das wichtigste Produkt im Verlagsmarketing zu einem grotesken Luxusprospekt. Dann kam folgerichtig VLB-TIX. Markus Klose vermisst seither aber den auch emotional starken Auftritt der Titel.
Die Verlagsvorschau ist ein Werbe- und / oder Arbeitsmittel (schon hier könnte man zu diskutieren beginnen), das sich weiland einer großen Zuneigung erfreute. Doch diese verringerte sich umgekehrt proportional zu dem Aufwand, den einige Verlage in Umfang und Ausstattung investierten. Die Pracht nahm zu, der Alltagsnutzen ab. Der Hinweis des Handels, die Vorschau wieder mehr zu einem faktenbasierten Kompendium und weniger zu einem lautstarken und unglaubwürdigen Luxusprospekt werden zu lassen, wurde ignoriert, es gab Titelvorstellungen mit sagenhaften acht Seiten, davon zwei Seiten Aufmacher, zwei Seiten Marketing mit dem Abdruck sämtlicher Medienlogos, die zu finden waren, zwei Seiten übergroßes Buchcover, dazu ein Grußwort für den Handel aus Autor*innenhand und, tatsächlich, auch einer knappen Zusammenfassung des Inhalts. Diese überfrachteten Broschüren sollten aus Verlagssicht den Handel motivieren, sich freudvoll intensiv mit dem Programm zu beschäftigen. Kein Verlagshaus minimierte also Aufwand oder Auftrittsenergie. Und so wurde das fraglos wichtigste Produkt der Marketingabteilungen zu Recht immer kritischer gesehen.
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