Serien und Filme

Buchverfilmungen im November

4. November 2024
von Nele Marggraf

Klassisch oder modern? Ob eine Dokumentation über Thomas Mann, Adaptionen von "Konklave" und "Der Schakal" oder die Verfilmungen von "Mariannengraben" und "Milchzähne": Im November haben Leser:innen viele gute Gründe, ihre Bücherregale aufzustocken. Unsere Übersicht.

Bücher zu den Filmstarts im November

"Marianengraben": Eine tra­gi­ko­misch Reise

Paulas Lebenswille ist nach dem plötzlichen Tod ihres Bruders Tim erloschen. Als Paula (Luna Wedler) auf den alten Griesgram Helmut (Edgar Selge) trifft, der die Urne seiner Ex-Frau nach Italien fahren will, findet sie neuen Antrieb: Sie will zu der Stelle fahren, an dem ihr Bruder im Meer ertrunken ist und sich ihm endlich wieder nahe fühlen. Der Roadmovie "Marianengraben" ist eine Verfilmung des gleichnamigen Bestsellerromans von Jasmin Schreiber und folgt dem trauernden Protagonistenduo nach Italien. Schafft es die unerwartete Freundschaft, die bei der Reise entsteht, den beiden wieder neue Hoffnung zu schenken? Die Antwort auf diese Frage gibt es ab dem 7. November im Kino.

Jasmin Schreiber: Marianengraben, Eichborn, Hardcover (2020): 256 Seiten, 20 Euro, Softcover (2021): 256 Seiten, 13 Euro. Ende September 2024 hat Eichborn eine Paperback-Ausgabe mit Farbschnitt herausgebracht (272 Seiten, 17 Euro), eine limitierte Schmuckausgabe mit Bonus-Kapitel

"Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann": Die Kunst des Verstellens

Fast 50 Jahre lang arbeitete Thomas Mann an seinem Roman Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Krull täuscht, verführt und inszeniert sich als erfolgreicher Hochstapler, während Thomas Mann mit seinen inneren Konflikten zu kämpfen hat. Die ineinander verschlungenen Lebenswege von Mann und Krull, gespielt von Sebastian Schneider, verweben sich zu einer fesselnden Reise durch Exil, Selbstinszenierung und die bittersüße Kunst des Verstellens. Aus einem Geflecht von ausschließlich Originalzitaten und fiktionalen Szenen entsteht eine Hommage an den Menschen hinter dem Mythos Thomas Mann. "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann" sei "keine typische Filmbiografie, sondern eine Mischung aus Fiktion und Dokumentarfilm", schreibt etwa "Kinozeit". Ab dem 7. November ist das Drama auf der großen Leinwand zu sehen.

Thomas Mann: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull/Der Memoiren erster Teil,  S. Fischer, Softcover: 400 Seiten, 15 Euro, Hardcover: 448 Seiten, 18 Euro. In der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe, Band 12.1: Hardcover: 452 Seiten, 88 Euro.

"Konklave": Christlicher Machtkampf

Der Papst ist tot. Die um den Heiligen Stuhl wetteifernden Gegner kommen zusammen, um eine neue Spitze für die katholische Kirche zu bestimmen. Der Thriller "Konklave" wurde vom gleichnamigen Roman von Robert Harris inspiriert und vom deutsche Regisseur Edward Berger für die Kinoleinwand adaptiert. Die Kardinäle buhlen um Macht und Geld, während tausende Anhänger:innen auf dem Petersplatz auf weißen Rauch warten – was wie ein heiliger, seit Jahrhunderten existierender Prozess scheint, ist in Wahrheit knallharte Politik. Die Verfilmung mit Ralph Fiennes, Stanley Tucci und vielen weiteren hochkarätigen Schauspieler:innen ist ab dem 21. November in den deutschen Kinos zu sehen.

Robert Harris, übersetzt von Wolfgang Müller: Konklave, Heyne, Softcover: 352 Seiten, 12 Euro. Die Ausgabe zum Film bringt Heyne am 13. November (auf dem Cover die Schauspieler). Das englische Original war 2016 erschienen. 

Der Schakal: Die Jagt ist eröffnet!

Die zehnteilige Sky-Serie "The Day of the Jackal" basiert auf dem gleichnamigen Roman (deutsche Ausgabe: "Der Schakal") von Frederick Forsyth aus dem Jahr 1971 und wurde bereits zweimal verfilmt. Die Handlung ist inspiriert vom Attentat von Petit-Clamart (1962) auf den französischen Präsidenten Charles de Gaulle. Oscarpreisträger Eddie Redmayne spielt den gerissenen Auftragskiller, der mit seinen Morden einfach davonzukommen scheint, bis er auf eine ebenbürtige Gegnerin trifft: die britische Geheimdienstoffizierin Bianca, gespielt von Lashana Lynch. Ob es ihr in der spannenden Katz-und-Maus-Jagd quer durch Europa gelingen wird den Killer zu fassen, ist ab dem 7. November immer donnerstags, um 20.15 Uhr auf Sky zu sehen.

Frederick Forsyth, übersetzt von Tom Knoth: Der Schakal, Piper, Softcover: 448 Seiten, 12 Euro.

"Milchzähne": Sozial geächtet

Basierend auf der gleichnamigen Romanvorlage von Helene Bukowski, erzählt "Milchzähne" unter der Regie von Sophia Bösch die Geschichte von Dorfbewohnerin Skalde (Mathilde Bundschuh), die als Tochter einer Außenseiterin versucht, dieses Stigma hinter sich zu lassen. Während dieser Wunsch Mutter Edith (Susanne Wolff) und Tochter auseinandergetrieben hat, ist Skalde der Schützling des Dorfvorstehers und ein geachtetes Mitglied der Gemeinschaft geworden ­– bis sie ein fremdes Kind im Wald findet und mit ins Dorf nimmt. Als die Gemeinschaft von dem Kind erfährt, drohen Konsequenzen – Skalde hat das Gesetz gebrochen. Kinostart ist der 21. November.

Helene Bukowski: Milchzähne, Aufbau TB, Softcover: 222 Seiten, 13 Euro.