Als Überschrift des "taz"-Artikels vom 11. August dient dann auch das Zitat "Du musst das zu 120 Prozent wollen". Hannah Wiesehöfer und Nina Wehner hatten ihre "Buchkönigin" vor 13 Jahren gegründet – kennengelernt hatten sich die beiden kurz zuvor über eine Annonce, wie sie im Interview verraten.
Als Hannah Wiesehöfer familienbedingt öfter in Hamburg war, sei Nina Wehner schon "sehr erschöpft" gewesen. Und dann sei "dieses wahnsinnige Corona-Geschäft" gekommen – sie hätten Minimum 60 Stunden die Woche gearbeitet. Das hohe Stresslevel habe sich bei ihr gesundheitlich ausgewirkt, erläutert Wehner. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs sei das Geschäft dann einfach zum Erliegen gekommen. "Es war wie eine Schockstarre, über Wochen".
Sie hätten trotzdem weitergemacht, bis es einfach zu viel wurde. Die Auswahl des kuratierten Sortiments ("Wir wollten Themen, die für Frauen relevant sind") konnte und wollte Nina Wehner nicht mehr hauptsächlich alleine stemmen. Beide konstatieren eine gewisse Ermüdung, geben an, dass sie manches nicht mehr so brennend interessiert.
Für den Buchhandel an sich wünschen sich die beiden, die etwa Buchpreisbindung und Deutschen Buchhandelspreis hervorheben, zusätzlich "eine zuverlässigere, flächigere Förderung ohne viel Bürokratie". Das gelte auch für unabhängige Verlage.
Weiter erzählen die beiden Buchhändlerinnen im Interview über ihren Wunsch nach einer Nachfolge für die "Buchkönigin" und ihre Zukunftspläne.