Rafik Schamis Appell zur Unterstützung der Buchhandlungen vor Ort sorgt in den sozialen Netzwerken für viel Zustimmung. In der Buchhandlung Hornscheidt im 6.000-Einwohner-Ort Königsfeld ziert der Appell nun das Schaufenster - und hat einen bestimmten Grund.
Schaufenster der Buchhandlung Hornscheidt in Königsfeld, Schwarzwald.
In einem flammenden Appell sprach sich Rafik Schami für die Unterstützung der Buchhandlung am Ort aus. Darin kritisierte er außerdem große Internetriesen, die kaum Steuern bezahlen sowie Leser:innen, die dort bestellen.
Das sprach auch Buchhändlerin Stephanie Richter aus dem Herzen. Sie führt die Buchhandlung Hornscheidt in der 6.000 Einwohner großen Gemeinde Königsfeld im Schwarzwald. Auf 145 Quadratmetern bieten sie neben Büchern auch Spielwaren, Kunsthandwerk und Schreibwaren an. Ein vierteljährliches Veranstaltungsprogramm sorgt für Kultur am Ort. Stephanie Richter weiß ihre treue Stammkundschaft sehr zu schätzen. Von Kurgästen aus größeren Städten erhalte sie viel positives Feedback. Eine unabhängige Buchhandlung gäbe es dort häufig nicht mehr.
Von der Gemeindeverwaltung zeigt sich die Buchhändlerin im Gespräch mit Börsenblatt online hingegen enttäuscht. "Sie kauft seit Jahr und Tag bei Amazon ein." Ein Zustand, der für sie in einer kleinen Gemeinde nicht haltbar und fast schon selbstzerstörerisch sei. "Letztendlich schaden sie sich damit selbst", so Richter. "Wie alle kleinen Gemeinde haben wir in Königsfeld auch das Problem der langsam aussterbenden Innenstadt."
Anlass genug, Schamis Appell in das Schaufenster der Buchhandlung zu hängen. Wichtige Textstellen hat Richter mit einem Textmarker hervorgehoben.
