Das Engagement von Lünebuch ist laut und sichtbar wie im Falle der früheren Ladenschließung am Samstag, dem 20. Januar. Nicht nur in den Sozialen Medien positionierte sich die Buchhandlung mit ihrem Plakat, auch vor Ort fand es aufmerksamkeitswirksam an der Ladentür seinen Platz. Über Aufsteller an den Kassen und persönlicher Ansprache wurden wirklich alle Kund:innen über die Kundgebung und Lünebuchs Zeichen gegen rechte Politik informiert. Um 17 Uhr versammelte sich das Lünebuch-Team mit um die 10.000 weitere entschlossene Bewohner:innen der Kleinstadt auf dem Rathausplatz.
Warum so deutlich? "Die allgemeine politische Lage bereitet uns Sorge, unsere Demokratie wird massiv angegriffen", erklärt Sylvia Anderle im Gespräch. "Daher beziehen wir noch deutlicher Position – und wollen dies auch allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen." Seit dem 27. Januar, dem Gedenktag für die Befreiung von Auschwitz, steht ein Aufsteller mit dem Aufdruck #niewiederistjetzt bei Lünebuch. Bald können auch Kund:innen und Mitarbeiter:innen das Motiv auf Buttons tragen, die Pressmaschine ist schon bestellt.
Die Rückmeldungen zur früheren Ladenschließung können dabei als Motivation für die Zeichensetzung der Buchhandlung wirken. "Es wurde unglaublich viel Sympathie, Dank und Anerkennung für unsere klare Positionierung geäußert, sowohl in der direkten Kundenansprache, in der Stadt, in Gesprächen mit Bekannten – und ebenfalls ausschließlich positiv – auf unseren Social Media-Kanälen. Das hat uns sehr beeindruckt", so Sylvia Anderle. Damit hätten sie im Vorfeld nicht so stark gerechnet.