Anfangs sei das KulturKaufhaus im Herzen der Metropole eine Verlegenheitslösung gewesen, räumt die Mitteilung ein: Als 1996 Unternehmer Peter Dussmann den Hauptsitz seiner Münchner Dienstleistungsfirma nach Berlin verlegte, plante er die unteren Stockwerke des repräsentativen Neubaus an den Einzelhandel zu vermieten.
Da er jedoch keine Mieter für die exponierte Lage zwischen dem Boulevard "Unter den Linden" und dem S-Bahnhof "Friedrichstraße" fand, habe er sich auf die Buchhandlung seiner Eltern in Rottweil besonnen und füllte die Fläche kurzerhand mit Büchern, CDs und Videos – das KulturKaufhaus und damit Deutschlands größtes Medienkaufhaus war gegründet.
25 Jahre später sei der "Späti für Kultur", wie das KulturKaufhaus von den Berliner:innen aufgrund seiner Öffnungszeiten bis Mitternacht genannt wird, nicht mehr aus der Hauptstadt wegzudenken.
Jährlich strömen nach eigenen Angaben circa 1,3 Millionen Kund:innen in das KulturKaufhaus – man hat ein anspruchsvolles Publikum. Der Bundestag befindet sich in der Nähe, ebenso viele Büros, in denen Menschen aus dem Politik-Umfeld arbeiten. Zudem bestehe 40 Prozent der Kundschaft aus nationalen und internationalen Berlin-Besucher:innen.
Das Sortiment auf der 7.500 Quadratmeter großen Verkaufsfläche umfasse weit mehr als 900.000 Kulturmedien, darunter 600.000 Bücher, 46.000 DVDs, unzählige Hörbücher, Kalender, Musiknoten, Papeterie-Waren, Hi-Fi-Produkte und vieles mehr. Hinzu kommt eine der weltgrößten Klassik- und Opernabteilungen.
Mit dem Ausbau der Vinyl-Abteilung im Oktober 2019 habe Dussmann das KulturKaufhaus sein Musiksortiment auf über 6.000 Schallplatten erweitert. Der intensiv gepflegt English Book Shop biete die größte Auswahl an englischsprachiger Literatur in Deutschland. Neben internationalen Kund:innen würden vor allem junge Leser:innen viel auf Englisch konsumieren, so Thomas Burger, Geschäftsführer des KulturKaufhauses. 2020 die Kultur-Manufaktur gestartet, in der man Kultur selbst kreieren, gestalten und produzieren könne: mit Druckwerkstatt, PolaroidLab, Vinyl-Recorder für eigene Schallplattenaufnahmen sowie einem analogen Tonstudio für Profis. Mit dem Label KulturManufaktur launchte man zudem ein eigenes Platten-Label.