LeseZeichen-Übernahme durch Hugendubel

"Hugendubel war der Wunschkandidat"

30. Oktober 2024
Redaktion Börsenblatt

Warum hat der kleine Regionalfilialist LeseZeichen seine acht Läden an Hugendubel verkauft? Geschäftsführerin Swantje Gerhard antwortet.

Die LeseZeichen-Buchhandlung in Aurich

Die LeseZeichen-Buchhandlung in Aurich

Sie haben Ihre acht LeseZeichen-Filialen an Hugendubel verkauft. Warum hören Sie auf?
Ich lebe mit Blick auf die Zukunft und treffe gerne selbstbestimmt Entscheidungen. Es ist ein guter Zeitpunkt für mich aufzuhören, sowohl wirtschaftlich als auch privat.

Sie sprechen in der Pressemitteilung davon „gezielt ein neues berufliches Kapitel“ aufschlagen zu wollen. Was machen Sie nach dem LeseZeichen? Bleiben Sie in der Branche?
Noch nicht spruchreif. Ich bin diplomierte Übersetzerin für Japanisch und Englisch und habe im Nebenfach Vergleichende Literaturwissenschaften studiert, von daher werde ich immer ein Teil der Branche sein bzw. mich ihr verbunden fühlen.

Wie haben Sie die vergangenen Jahre im Buchhandel als kleiner Filialist erlebt?
Mit Höhen und Tiefen, aber glücklicherweise immer gemeinsam, da wir viel auf Teamarbeit und auch filialübergreifende Zusammengehörigkeit gesetzt haben.

Wieso haben Sie an Hugendubel verkauft?
Vielfalt in der Buchhandelslandschaft war und ist mir wichtig.

Gab es andere Angebote?
Hugendubel war der Wunschkandidat.

Wie fühlen Sie sich mit Hugendubel als Käufer?
Sehr gut.

Wie lief der Prozess bis zum Verkauf ab?
Viele E-Mails, Videokonferenzen, Telefonate, Austausch von Zahlen.

In den 90er Jahren gründete Ihr Vater „LeseZeichen“. Wie fühlt es sich an, wenn der Name LeseZeichen verschwindet?
Der Name verschwindet ja nicht, sondern bleibt hoffentlich in guter Erinnerung. ;-)

Die acht Filialen zählen insgesamt 41 Mitarbeiter:innen. Was haben sie zum Verkauf gesagt?
Hugendubel ist bei unseren Mitarbeitenden sehr positiv besetzt, daher ist die Freude groß, dass es mit einem ebenfalls familiengeführten Unternehmen, wenn auch deutlich größerem, weiter geht.